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Avatar von Kanickel
  • Kanickel

mehr als 1000 Beiträge seit 17.09.2008

Die Behauptung hat ggf. Hintergründe

only_me schrieb am 27.06.2024 13:30:

Nach dem allgemeinen Regeln ist der Westen keine Kriegspartei. Es wird auch wahrer, wenn man hier gefühlt jede Woche einen Artikel lesen kann, der das Gegenteil sagt.
Davon abgesehen ist es die Frage ob für Putin allgemeine Regeln interessant sind. Die UNO garantierte die Integrität der Ukraine, verhängte ein Waffenembargo gegen Nord-Korea, usw.

Die Behauptung, dass Waffenlieferungen eine Kriegsbeteiligung bedeuten ist von dem Interesse geleitet, diese Waffenlieferungen zu tabuisieren sowie die russische Behauptung zu stützen, dass sie nicht gegen die Ukraine, sondern gegen "den Westen" kämpfen würde und dass es sich angeblich um einen Stellvertreterkrieg handelt.

Ein Hintergrund ist eine Rechtfertigung des Krieges. Russland behauptet, es würde sich von den USA und der NATO bedroht fühlen und müsste deshalb die Ukraine angreifen. Dieser Behauptung kann man mehr oder weniger Glauben schenken. Fakt ist, dass inzwischen fast alle militärischen Stellungen an den NATO-Grenzen verweisen, weil die dortigen Soldaten und das Militärmaterial in die Ukraine geschickt werden. Außerdem werden Teile der Ukraine nach und nach annektiert. Warum sollte bei einer angeblichen Verteidigung Gebiete annektiert werden? Darüber hinaus laufen die Vorbereitungen für diesen Krieg schon sehr, sehr lange.

Ein weiterer Hintergrund sind tatsächlich die Waffenlieferungen selbst. Die Tabuisierung soll Stimmung dafür machen, diese Waffenlieferungen einzustellen. Zusammen mit der Rechtfertigung des Krieges aufgrund der angeblichen Bedrohung Russlands durch "den Wertewesten" wird suggeriert, dass die Interessen Russlands gerechtfertigt seien und eine Einmischung deshalb nicht stattfinden sollte. Ein unabhängiger Beobachter könnte jedoch dagegen stellen, dass eine kleines Land durch ein größeres Land überfallen wird, um dieses Land und die Ressourcen zu erobern. Hier ist dazu eine Analyse:

https://www.n-tv.de/politik/Der-Krieg-gegen-die-Ukraine-ist-fuer-Russland-ein-Kampf-um-Rohstoffe-article25032685.html

Eine Studie des kanadischen Thinktanks SecDev kommt zu dem Ergebnis, dass Russland in den besetzten Gebieten der Ukraine Energievorkommen, Metalle und Mineralien im Wert von mindestens 12,4 Billionen Dollar kontrolliert, darunter 41 Kohlefelder (63 Prozent der ukrainischen Kohlevorkommen), 27 Erdgasfelder, neun Ölfelder, sechs Eisenerzlagerstätten, zwei Titanerzlagerstätten, eine Strontium- und eine Uranlagerstätte, eine Goldlagerstätte und einen großen Kalksteinbruch. Der Gesamtwert der nationalen Rohstoffbestände der Ukraine wird auf über 26 Billionen Dollar geschätzt.

12 Billionen ist wesentlich mehr, als Russland bisher in die Eroberung dieser Gebiete gesteckt hat.

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