Ansicht umschalten
Avatar von Kanickel
  • Kanickel

mehr als 1000 Beiträge seit 17.09.2008

Vielleicht nicht gleich in Berlin, aber Litauen?

waldfriede schrieb am 27.06.2024 17:00:

dass jede weitere Eskalation von einigen hier so begrüsst wird. Aus meiner Sicht besteht durchaus die Möglichkeit, dass das Ganze mit einem grossen Knall endet. Insbesondere wir Europäer sollten uns bewusst sein, dass das Schlachtfeld zunächst Europa sein wird, bevor dann möglicherweise das Licht für den Rest der Welt ausgeht. Wofür? Für ein korruptes Land (CPI-Index 2023 Platz 104 von 180 untersuchten Ländern), das bei der Demokratiequalität Platz 100 von 179 Ländern belegt? Echt jetzt? Was ist nur los hier? Und die These, dass der Ivan demnächst wieder in Berlin steht, ist angesichts des Vergleichs der Rüstungsausgaben (NATO "investiert" mehr als den Faktor 10 in Rüstung als Russland) einfach nur absurd! Aber so sind die Russen, haben sich trotz Hitler-Stalin-Pakt angreifen lassen (frei nach Pispers)! Die Welt ist verrückt!

In Litauen gibt es eine große russische Minderheit. Und es gab schon Töne aus Moskau, dass eine Blockade von Kaliningrad "befürchtet" würde. In Kombination, also "Schutz einer russischen Minderheit" und "Bedrohung durch NATO wegen möglicher Blockade Kaliningrads", könnte sich Russland schon entscheiden, Litauen anzugreifen, ganz ähnlich, wie die Ukraine angegriffen wurde.

Auf Telepolis wurde bereits analysiert, dass sich Russland lange auf große Konflikte mit der NATO vorbereitet und entsprechende industrielle Kapazitäten schuf:

https://www.telepolis.de/features/Ukraine-Krieg-Die-Schwaeche-hinter-der-westlichen-Hochtechnologie-9710104.html

Russland hat dagegen, auch wenn es unleugbar in der postsowjetischen Zeit eine großflächige Stilllegung in der Rüstungsindustrie gegeben hat, exemplarisch wäre hier das Wolgograder Traktorenwerk zu nennen, große rüstungsindustrielle Überkapazitäten vorgehalten, die keine Entsprechungen in den Nato-Ländern haben.

Der interessierte Leser mag sich allein die bauliche Masse eines Omsktransmash-Werkes oder der Uralvagonzavod-Fabrik anschauen und einen Vergleich mit den beiden einzig verbliebenen Nato-Panzerfabriken wagen.

Russland fährt die Rüstungsproduktion in den Bereichen, wo es möglich ist (Artilleriegranaten) stärker hoch, als sie verbraucht werden und produziert wieder für die Lager. Solange sich Russland jedoch in der Ukraine abnutzt, sinkt die Wahrscheinlichkeit für einen Angriff auf Litauen und den damit verbundenen Risiken eines Atomkriegs.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten