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mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2014

Welchen Sieg wollen "wir" erringen?

Was ist eigentlich die tatsächliche Forderung, die "wir", DE, NATO, "der Westen" an Putin stellen?
Einstellung der Kampfhandlungen und Rückzug auf russisches Gebiet. So die offizielle Rede...
Und dann?! Dann hätten wir den "Teufel Putin" in Moskau sitzen, "jederzeit bereit, wieder zuzuschlagen", "auf das Baltikum gierend", etc...

"Der Westen" hat sich doch längst entschieden, dass einzig ein Sieg über Russland für ihn als Lösung infrage kommt, d.h. die vollständige und bedingungslose Kapitulation der RF und Übereignung aller Besitztümer an "die Sieger".

Das ganze mediale Geheisch, einzig Putin "beseitigen" zu wollen, ist doch schon verlogen, denn wer käme dann nach Putin?!
Bei allen bisherigen Wahlen in Russland stand an zweiter Stelle stets die KP, was den Amis sicherlich noch weniger schmecken dürfte und als tatsächliche Wiederauferstehung der UdSSR gewertet würde.
Nummer drei war aber bisher fast immer ein gewisser Herr Schirinowski, der auch schonmal laut über Atombomben auf Berlin nachdachte und klar formulierte territoriale Machtansprüche bereits mehrfach, neben diversen antisemitischen Hetztiraden, herausgebrüllt hat.

Aber "wir" setzen ja unsere ganze Hoffnung in die Marionette Nawalny, der aber bisher nur von einer winzigen Minderheit gewählt wurde und in Russland einen mehr als schweren Stand und so gut wie keinen Rückhalt in der Bevölkerung jenseit der westorientierten städtischen Jugend in "internationaler Vernetzung" hat.

Ein neuer Jelzin ist mit freien und demokratischen Wahlen in Russland auf lange Sicht aber nicht auszumachen... Wie der übrigens mal an die Macht kam infolge des Augustputschs gegen Gorbatschow, mit Gewalt und u.a. Beschuß des Weißen Hauses in Moskau, sollte man sich evtl. auch mal wieder in Erinnerung rufen...
Dass das russische Volk nach den Entbehrungen und dem unter diesem und seinem Ausverkauf an "den Westen" am meisten verhassten aller russischen Machthaber und Präsidenten ein weiteres Mal auf eine derartige Marionette hereinfällt, ist ohne falsches Spiel und externe Manipulationen wohl eher unwahrscheinlich. Wollen "wir" etwa Demokratie nach Russland bringen, indem "wir" bestimmen, wer dort regiern darf, indem "wir" einen neuen Zaren auf den Thron setzen?!

Mittlerweile ist das Narrativ ja ganz unverhohlen, Russland "vernichten" zu wollen. Da muss Putin im eigenen Land gar keine Propaganda mehr machen, reicht es doch die Reden europäischer Politiker live zu übertragen. Wird sicherlich den EU-Granden massig Sympathien und heftigen Widerstand gegen Putin bringen, wenn man jedem Russen damit droht, seine Heimat auslöschen zu wollen...

Putin hat eben nicht "dem Westen", weder der NATO noch der EU, den Krieg erklärt, einzig die Ukraine könnte aufgrund der Übergriffe auf ihr Territorium hier eine unausgesprochene (!) Kriegserklärung geltend machen, dafür aber "der Westen" unmissverständlich die völlige Vernichtung als eigenes Ziel genannt.
Einen eindeutigeren "casus belli" gibt es eigentlich nicht!
Ob sich die Verantwortlichen überhaupt noch bewusst sind, was sie da von sich gegeben haben, und was die Konsequenzen sind, wenn Putin entsprechend auf eben diese unverblümte Drohung reagieren würde?! Noch haben wir einen regional begrenzten Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, doch keinen dritten Weltkrieg, aber die kriegsgeilen Politiker des "Wertewestens" sind eifrig dabei, diesen (endlich) herbeizuführen und zu -hetzen sowie mit ihren Waffenlieferungen immer mehr zur beteiligten Partei zu werden. Wir rutschen nicht in einen Konflikt hinein, den man ja seit 2014 von westlicher Seite ohnehin zunehmend forciert und vorangetrieben hat, nein, wir stürzen uns aktiv und sehenden Auges in eine Situation, die sehr schnell zum finalen Weltenbrand werden kann...

Ist man seitens der USA und der EU mittlerweile tatsächlich dem Wahn verfallen, selbst einen Atomkrieg gegen Russland gewinnen zu können? Alles scheint darauf hinzudeuten, wenn einzig der Endsieg des "Westens", der Sieg der lächerlich schwachen ukrainischen Truppen, über eine bisher nur zu einem winzigen Bruchteil aktivierten und übermächtigen russischen Armee, trotz allem Durchhaltewillen und aller "Ehrverteidigung", also im "Wertewesten" eigentlich zwischenzeitlich völlig verpönten, jetzt aber reaktivierten, Werten, als einzig akzeptabler, ja einzig möglicher Weg aus dem ganzen Konflikt gesehen wird.

Vor derlei Hybris graut es mir mehr, als vor einem Leben unter dem "Diktator" Putin, das mittlerweile kaum noch schlimmer sein kann, als das, was uns die nächsten Jahre und Jahrzehnte unter Berliner, Brüsseler und Washingtoner Herrschaft blühen wird, wo wir vollends zum verwertbaren Nutzvieh degradiert werden, dass sich nichts mehr leisten kann, nichts mehr besitzen wird, und für das der Begriff "Freiheit" nichts mehr sein wird, als eine teuer zu bezahlende hohle Phrase, und Realität einzig für eine winzige vermögende und auf Kosten aller anderen profitierenden Oberschicht. Neofeudalismus in Reinkultur...

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