Re: Warum will bloß keiner zu Russland?

Splash42 schrieb am 28.04.2024 09:17:

Also ich gebe ja gerne zu das der Westen viel kultivierter und subtiler Farbenrevolution macht als der Russe, der gerne etwas grobschlächtiger vorgeht als "wir".

Der Typ hat sich in Sicherheit gebracht nach dem Steinmeier da war und vorgezogene Wahlen vereinbart hatte und am nächsten Tag "unbekannte" Kräfte auf Polizisten und Demonstranten geschossen haben. Westen gab sofort Putin die Schuld. Nach dem eine Übergangsregierung gewählt war wurde sofort Panzer und Bomben Richtung Donbass geschickt. Westliche Politiker, die bisher Gewaltverzicht gefordert hatten, sagten plötzlich "Ja jetzt muss die Ordnung wieder hergestellt werden". Nix mehr mit Gewaltfreiheit, denn jetzt waren ja aus Sicht des Westens die "Richtigen" an der Macht. Aus dem Donbass gab es Bilder, wie Dorfbewohner sich Panzern aus Kiew entgegenstellten (klar, das waren alles verdeckte GRU Agenten). "Teilweise mit den Stimmen aus der eigenen Partei" - es gab Bilder, die die Kinder der Anhänger von Janukowitsch in die Mülltonne gesteckt wurden und Leuten mit der falschen politischen Meinung mit Brilliantgrün im Gesicht beschmiert wurden - war also bestimmt super freiwillig die Wahl. Natürlich wird im Westen darüber nicht berichtet, genauso wenig wie die Bilder von Zwangsrekrutierungen von Ukrainern gezeigt werden - denn das würde ja das Narrativ beschädigen, das die alle gerne für die NATO sterben wollen usw..

Ach so: ja klar hatten die vorher Wahlrecht. Und hatten Janukowitsch gewählt. Der wurde jetzt vom Maidan unter Einsatz von Gewalt verjagt. Damit waren sie garnicht einverstanden. Deshalb haben sie sich de facto für Separation und Anschluss an Russland entschieden. Kann man jetzt bemängeln, dass das nicht blitzsauber gelaufen ist und maskierte Uniformierte aus Russland rumstanden. Der Machtwechsel in Kiew ist ja auch nicht sauber gelaufen (stell Dir mal vor gesandte Politiker aus Russland würden hier bei einer Demo Kekse verteilen und "5 Milliarden investieren"). Aber den Mehrheitswillen der Krimbewohner scheint es abzubilden (laut westlichen Studien). Natürlich kann man jetzt Zelenskys Friedensplan durchsetzen der die Krim zurückerobern will, die Russen dort bestrafen, Russland soll für alles zahlen, und vors Tribunal in der Ukraine gestellt werden usw. - aber das ist wie mit dem Sechser im Lotto, viel wahrscheinlicher gibt es vorher Atomkrieg. Soll es das uns Wert sein? In anderen Bereichen wird ja auch Realpolitik gemacht.