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  • Nethlem

mehr als 1000 Beiträge seit 03.02.2009

Re: Und doch, treffen sie sich ...

PippiLangstrumpf schrieb am 22.10.2024 18:30:

Deine Ausführungen zielen auf die politischen Beziehungen ab. Davon habe ich doch gar nichts geschrieben:

https://www.telepolis.de/forum/Telepolis/Kommentare/Putins-Triumph-BRICS-Gipfel-als-Schlag-gegen-westliche-Isolation/Re-Und-doch-treffen-sie-sich/posting-44543160/show/

Diese politischen Beziehungen, und geopolitischen Entwicklungen, hast du mal eben Unterschlagen, um die Geschichte dann viel später bei "Die Chinesen wollten halt einfach mal Privatwirtschaft ausprobieren" anzufangen.

Davon unabhängig war die chinesische Volkswirtschaft (wie alle kommunistischen Länder) ein "Closed Shop."

Das wichtige Wort ist war, geändert hat sich das erst als Nixon mit Kissinger nach Peking ging und der KP dort alles mögliche angeboten hat, bis hin zu einem Sitz im UN Sicherheitsrat, und eben auch Taiwan als Teil des "Ein China" zu sehen.

Dabei ging es Nixon nicht um den Wohlstand der Chinesen, sondern es ging um einen Strategischen Kurswechsel nachdem die "Containment" Politik gegen China in Vietnam [0] sehr blutig gescheitert war.

Die Amerikaner haben befürchtet das China und die Sowjetunion sich annähern könnten, was die Balance im Kalten Krieg doch sehr in Richtung Zweite Welt geschoben hätte, daher dann doch lieber bei den Chinesen angebiedert anstatt die weiter erfolglos zu antagonisieren.

Die wirtschaftliche Entwicklung Chinas und anderer kommunistischer Länder wurde maßgeblich mitgetragen von Investitionen westlicher Konzerne. Etwas, das vor der Öffnung Chinas schlicht nicht möglich war.

Die Erkenntnis dieser Aussage soll jetzt was genau sein? Das der Westen ja auch an allem Wohlstand in China der Leistungsträger ist oder wie?

Das ist ne Art Narrative in der selben Art als hätte Deutschland jeden Wohlstand nur den Amerikanern und Marshall Plan zu verdanken, aber bloß nicht irgendwas das irgendwer in Deutschland gemacht hätte.

Oder geht es dir wirklich einfach nur darum bloß nicht über die Zusagen zu reden, welche damals den Chinesen gemacht wurden im Zuge der Öffnung zum Westen?

Weil dann müsste man darüber reden das Taiwan Teil von China ist, ganz offizielle Position der Amerikanischen Regierung seit Jahrzehnten, bis Heute.

Trotzdem wird von US Offiziellen, Medien, und sogar Leuten wie dir hier im Forum, ein Taiwan Sezessionismus angefeuert welcher so überhaupt nicht mit der UN Charter vereinbar ist.

Was meinst du wie das auf die Chinesen und jeden Drittbeobachter wirkt? Also wenn der Westen sich einerseits mit Zusagen Zugang zu Märkten erhandelt, aber dann ganz offensichtlich die eigenen Zusagen absolut misachtet?

Vor allem wenn das nicht nur einmal passiert, sondern ein regelrechtes Muster ist, siehe zB auch Amerikanische Zusagen bzgl. NATO Osterweiterung, oder jüngst stationierung von NATO Truppen in neuen Bundesländern im eindeutigen Bruch der 2+4 Verträge.

Sehr ähnliches Vorgehen, inklusive erst beim Russen anbiedern um dann später den "Wir waren schon immer im Krieg mit Russland/China" Orwell zu pullen.

[0] https://de.wikipedia.org/wiki/Pentagon-Papiere

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