so lernten wir vor 50 Jahren in der Schule - bürgerliche Herrschaft in staatsterroristischer Form. Im Unterschied zum Nationalsozialismus sei er nicht zwangsläufig antisemitisch.
Also: Faschismus setzt immer die Herrschaft der bürgerlichen Klasse an sich und für sich voraus.
Bisher konnte ich keine bessere Definition finden.
Putin ist also bestenfalls dann faschistisch, wenn man die russische Oligarchen - und Racketherrschaft als bürgerlich ansieht. Zumindest der Westen dürfte dies vehement ablehnen.
Tatsächlich ist Putin ein Ziehkind Boris Jelzins, der die Rest - UDSSR faktisch an den Westen verkaufen wollte. Seine - wahrscheinlich einzige Großtat - war, diesen Prozess zu stoppen. Im Grunde war er immer ein Prowestler, der letztlich vom Westen enttäuscht wurde. Man denke an seine Rede im Bundestag. Damals war die Begeisterung über ihn groß. Im Grunde begriff er erst sehr spät, daß der Westen - also die USA - kein Interesse
an einer multipolaren Welt hatte und begann, Russland über seine Hilfswilligen in Westeuropa einzukreisen. Auch dadurch verlor er seinen Glauben an den Westen und fiel immer mehr in einen russischen Nationalismus zurück.
Beschreiben würde ich ihn als Neoliberalen mit nationalistischen Anleihen. Aber Faschist? Nein, das ist er nicht.