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  • DcPS

mehr als 1000 Beiträge seit 19.02.2018

Ja, so kann man das auch sehen. Oder wie Marx. Umgestalten mit Vernunft?

An sich sind die drei Wege beschreitbar, Tatsächlich basieren aber alle drei darauf, daß der Kapitalismus unlösbare Widersprüche geschaffen hat, die nun insgesamt seine Abschaffung verlangen. Die Ideen, wie das funktioniert, möchte ich auf Notwendiges beschränken, eine Gewalt-Revolution wirtschaftet alles herunter - das funktioniert immer, von unten.
Es geht aber auch von oben her, mit recht klaren Zielen. Die Verfassungsrechte sollten weitgehend erhalten bleiben, ebenso Entwicklungstriebkräfte.
Tatsächlich ist die Klimakrise das den Kapitalismus sterben lassende Element, genauer die Ressourcenendlichkeit.

Betrachten wir geschichtlich die Produktivitätsentwicklung, erkennen wir, daß Arbeitsteilung diese über verbesserte Fertigkeiten erhöht. Ferner kam die Motivation dazu, der Tausch, der über konkreten Bedarf, später über ein abstraktes Aufwandsmittel (später Geld) alles nach dem Arbeitsaufwand oder der Haben-wollen-Stärke vollzogen wurde.
Da akkumulierbar, konnten auch Gegenwerte (Waren/Leistungen) akkumuliert werden, Schamanen lieferten beispielsweise dauerhaft abrufbare Leistungen, die an die Person gekoppelt waren. Die Person besaß Leistungsfähigkeit.
Der so entstandene Besitz wurde auf Waren übertragen. Wer überproduktiv war, konnte sich intuitiv die Arbeitsergebnisse aneignen, was der Schamane durch erlernen erreichte. Dadurch entstand Besitz.
Die durch Arbeit gerodeten Felder wurden auch von Gruppen angeeignet - um deren Besitz wurde dann gestritten (was bei Waren Diebstahl war, aber eher unbedeutend), war bei Leistungen (wie auch bei unbekannten Waren hohen Werts) nur über Gefangennahme/Gruppenwechsel erreichbar, beim Boden hingegen durch Vertreibung oder Krieg (Tötung der Gruppe).
So wurde Besitz Triebkraft der Entwicklung, Akkumulation ein Überlebensvorteil. Metalle wurden als Wert bedeutsam, die Arbeitsteilung nahm zu. Skkavenhandel löste den Leistungsbedarf eher friedlich - der Mensch bekam einen eigenen Wert, auch ohne besondere Fähigkeiten.
Der Kapitalismus stellte den abstrakten Wert in den Mittelpunkt, nur noch Geld war der Maßstab, und der Besitz, über den man verfügte. Der wurde mit bestimmten Arbeitsteilungen gekoppelt: Ein König "besaß" ein Reich, also allen Boden, weil er ihn verwaltete. Konnte er das nicht, verlieh er Böden (Feudalismus), und gab anderen Verwaltern Teile, die sie sich im Laufe der Zeit aneigneten (gegen Geld oder Leistungen, für Kriege zumeist). Jeder Verwalter hatte Interesse, mehr zu besitzen, was nur ging über friedliche(Entdeckung) oder kriegerische Wege.
Der Kapitalismus erlaubte dank hoher Produktivität, Geld übermäßig zu akkumulieren, weil der bei der Produktion anfallende Mehrwert durch Menschengrupoen - ähnlich wie beim Boden -vom Inhaber der Betriebe vereinnahmt wurde. Dadurch entwickelte sich die Produktivität explosiv, die Kriege waren verheerender, es wurde um den Besitz von Betrieben und Boden gestritten. Menschen wurden großenteils frei und besitzlos, es konnte nur der Besitzende seinen Reichtum vermehren. Die Entkopplung des Geldes zu Erwartungen, das Finanzkapital, war die Folge des Aufhebens der bis dahin noch guten Wertkopplung des Geldes. Wer besaß, konnte bestimmen (Musk und Apple, Microsoft, Zuckermann, Google zeigen das Ungute daran).
Marx erkannte, das Kapitalismus aber an zwangsweises Wachstum gebunden ist. In der Triebkradft der Konkurrenz begründet, hat der Größte die besten Chancen. Haben die Staaten als gesellschaftlich notwendige Regulatoren erkannt, und sorgten deshalb für Konkurrenz und Monopolzerschlagung.

Das war die logische Entwicklung - allle anderen Modelle gingen in freier Konkurrenz unter (Sozialismus). Nun bemerken wir aber dank durchgeführter Globalisierung, daß es keine neuen Märkte mehr gibt, die bezahlte Nachfrage liefern, so daß nur noch Monopole sicher sind. Die hohe Produktivität beißt sich mit der Verteilung nach Arbeit, weil kaum Menschen benötigt werden, eher sogar herausgelöst werden aus dem Arbeitsumfeld. Wie soll dann nachgefragt werden? Drittens ist der Boden aufgeteilt, jeder Besitzer an dieser Ressource kann den Preis willkürlich bestimmen, es sei denn, er verkauft nicht. Das gilt mittlerweile für alle Ressourcen: Das Trinkwasser, alle Bodenschätze, Produktiinsmittel, ja selbst Arbeitskräfte.

So kommen wir nicht mehr vorwärts. Beim CO2 gar wird es so tödlich, daß die Menscheit sich auszurotten droht. Ursache: Energiegewinnung auf Kohlenstoffbasis erlaubt hochflexible Arbeitsteilung, erzeugt aber eine tödliche Erwärmungsspirale. Jedes Leben ist an Ressourcen gebunden, die zur Neige gehen und damit diese Lebensform dezimieren können.
Dueser natürliche Populationsabbau regelt sich biologisch zumeist ein, aber besondere Fähigkeiten von Lebewesen ohne "Feinde" werden sich selbst nur mit Verstand vorm drohenden Untergang retten können.
Ganz klar: wir steuern weltweit auf 5°zu bis 2100 (Sonneneigenschaften sind auch nicht günstig, gerade), was die Fertilität senkt, die Population hitzebedingt ausdünnt, Siedlung und Ernährung in kleinere Gebiete verlegt und erhöhten Energieaufwand zugleich mit zurückgehender Arbeitsteilung bewirkt. Die Nachfrage sinkt, existenzsichernde hohe Kosten dürften Kriege auslösen und zusätzlich die Bevölkerung reduzieren (Putin begreift das Territorialproblem dank auflösendem Dauerfrostboden und zunehmender Versteppung, holt andere Gebiete).

2200 dürften noch 500 Mio. Mebschen ernährt werden können, wie soll da Wachstum möglich sein? Jeder, der das sagt, lügt zwangsläufig, ruft dazu auf, den Menschen "abzuschaffen".
Welche Möglichkeiten haben wir, das zu ändern, was gebietet die Vernunft? Das treibt mich seit Beginn der Globalisierung Ende der 9oer um. Ein paar Gedanken dazu.
1. Besitzbegrenzung
Besitz an Resourcen muß privat extrem begrenzt werden Ressourcen gehören der Menschheit und den ganzen Lebewesen der Erde gemeinsam. Sie können und dürfen nur soweit genutzt werden, wie das existenziell notwendig ist, oder eine dauerhafte Entnahme für die nächste Jahrmillion sicher unschädlich ist. Jede dieser Ressourcen unterliegt einem weltweiten Markt, der die so definierte Menge begrenzt.
Privatbesitz an Ressourcen muß deshalb durch besteuerung beseitigt werden, 10% pro Jahr des Marktwerts fallen an Steuer an, die Besteuerung läuft über 10 Jahre, dann wird ersatzlos enteignet. Wer Steuern sparen möchte, kann den Ressourcenbesitz komplett rückgeben, muß dann nur bis dahin die voreilend angefallene Steuer begleichen.
Häuser im Besitz können einen beschränkten Bodenanteil pachten, die Pachthöhe ist an den Bodenwert gebunden, und schwankt von 1% jährlich bis 4% bei unbewirtschafteten Grundstücken unüblicher Größe. Ein Hauswert wird ebenfalls besteuert, nur vollständig selbstbewohnt mit 1%, ansonsten mit dem erzielten Mietwert zu örtlich regulierenden Zinssätzen.
Ziel ist, den Boden frei zu machen: wer Ihn bewirtschaftet, zahlt auf den Boden eine ertragsbedingte Pacht oder erhält Mittel, um z.B. Wald anzulegen, der lange keine Erträge liefert (erst beim Verkauf des Holzes fallen ja Erträge an, die die Gesellschaft erhält - die Arbeit wurde ja bezahlt). Prinzip klar?
2. Resourcen
Ernten, Fleisch, Holz, alle produkte stelken für sich genommennnatürliche Ressourcen dar, die der Mensch erzeugt. Sie gehen in ihrer Gesamtheit in einen produktspezifischen Markt ein, der alle verteilbaren Produkte umfaßt. Mißernten müssen nicht mehr subventioniert werden - der Bauer wird über den Preis entschädigt. Lokale Unterschiede aus objektiven Grunden Werden über marktinterne Rücklagen ausgeglichen, Sache der Markterzeuger. Subventionen: unnötig.
Bodenpacht geht in den Preis mit ein!
Sämtliche Bodenschätze werden analog behandelt, da dürften Fördermengen vorgeschrieben werden müssen: Rohstoffe sind endlich, Wiederverwertung vor Förderung.
Was Bergwerke betrifft: Konzessionen dürften wie Boden besteuert werden, oder eben zurückgegeben Danach gibt es eine Marktregulierung, die sich auch am CO2-Aufwand orientiert.
3. Geld/Distribution
Das traditionelle Geld bleibt. Hinzu kommenn"Ressourcengelder", die die Anteile benötigter Ressourcen in Ware und Leistung widerspiegeln. der reine Arbeitsaufwand ist im alten Geld enthalten, die Triebkraft Arbeit bleibt also erhalten.
Kaufe ich, erfolg vom Käufermultikonto eine Buchung je Geldart. Fehlt eine Ressource, wird zuerst mit Altgeld vom Konto versucht, diese auf dem Markt zu kaufen. Gelingt das nicht oder ist der Markt leer, war es das. Bei Flugreisen heißt es also "jahrelang" sparen oder abkaufen, wenn jemand verkauft.
Was hier kompliziert klingt, ist technisch einfach machbar, mit einer Karte. Sache der Bank. Regeln die Märkte, daß nur verbraucht werden kann, was da ist. Politisch daf nur eingegrifden werden, wenn unabweisbar mehr von einer Ressource benötigt wird, dieses machbar ist und dem Markt damit mehr zugeführt werden muß.
Mehr Planung ist nicht Sache der Politik! Es geht ja nicht um mehr Wachstum, sondern um ein dauerhaftes Überleben.
4. Arbeit
Due Steuer bleibt. Übermäßige Verdienste werden auch genauso weggesteuert, es gibt eine gewisse Bescheidenheit. So wie übermäßiger Besitz begrenzt werden muß, damit die Marktwirtschaft korrekt funktioniert, muß auch der Verdienst angepaßt werden.
Existenzgesichert werden alle, sie erhalten alle notwendigen Ressourcenanteile. Aktgeld wird erarbeitet oder wie bisher gezahlt. die Nettogeldschere reicht so von 1 bis 5, etwa. Anreizsteuerung für notwendige Arbeit ist damit da (Stellhebel). Dies erzeugt eher sozialen Frieden, verhindert unbegründbare Bereicherung. Die Gesellschaft behält ihre Triebkräfte - und kann wachsen, wenn das gewünscht wird. Nippes verkaufen geht aber nicht so einfach: Ressourcenzuweisung bzw. Kredite dafür erhalten nur Firmen, die Notwendiges ressourcenschonend produzieren. Wettbewerb sorgt fürs Ausscheiden der Schlechtesten, eine Ressourcenzuweisung mischt sich aber nicht in Planungen der Firmen ein. Überschüssige Angebote belasten Betriebe - Abstimmung untereinander ist möglich. Nur wer schlecht arbeitet, bekommt eine Art Konkurrenz.

Auch wenn ich hier die Wirtschaft etwas zu kurz kommen lasse: Marktwirtschaft bleibt Marktwirtschaft, die Arbeit wird durch Wegfall überhöhter Löhne preiswerter, und man muß nicht wachsen, kann es aber beschneiden oder organisieren.
Mehrwert eignet sich "natürlich" der Staat an, neue Produktionsmittel können etwas länger dauern, werden aber auch schon heute jahrelang geplant.

5. Demokratie
Die muß kommen. Gemeinsam entscheiden hat Priorität, an der Verteilung ändert sich ja nur wenig. Nur alle gemeinsam können die kommenden Veränderungen steuern, denn die sollen ja nicht strafen, müssen aber für kommende Generationen in Kauf genommen werden.
Die gewählten Politiker vertreten Eigeninteressen, das muß aufhören. Zuviel verbraucht, dann sparen wir etwas, und versuchen, nicht alles aufgebaute im Chaos versinken zu lassen.
Sollten wir diskutieren, diese Ideen.
Besitz - das wird schwierig. Ein Leben lang nur für's Haus gearbeitet? Dann sollte es vielkeicht für dessen Familie 100 Jahre steuerfrei sein, wenn es bezahlt ist, bis auf die Bodensteuerr?
Eigene Arbeit muß sich lohnen, soll sich lohnen. Demokratie, wo jeder mitentscheiden kann, ganz direkt, sollte das zu regeln vermögen.
Nur privat etwas aneignen, weil das geschichtlich so gewachsen ist - das ist nicht richtig. Jeder Bürger eines jeden Staates hat ein Existenzrecht, ihm müssen je nach Ort existenzielle Ressourcen zugewiesen werden. Wie vorgeschlagen ist das erreichbar, Ende Kolonismus.

Daß damit Migration wegen Arbeit abnimmt, ist klar? Wir verteilen alles erwirtschaftete auf alle Märkte, und können so Hungertote verhindern. Wachstum von Staaten läßt sich so steuern - zuviel Kinder - weniger zu Essen. Aber eben nicht Kinder verbieten. Humanismus heißt nicht, daß Menschen sich gesellschaftsschädlich verhalten dürfen - vergessen wir das nicht.

Freue mich auf Diskussionen - viele Teile wurden schon tiefgehend besprochen.
Bevor wir aber etwas verändern, sollten wir gründlich Folgen erörtern, transparent bleiben. Nur so wird genügend Bereitschaft entstehen, mitzuziehen, Neid abzustellen und persönliche Gier zu begrenzen. Bei jedem wird das nicht gelingen - der Kapitalismus hat Ellenbogenegoisten erzogen. Aber die Mehrheit bestimmt, ich hoffe, sie denkt mit.

PS: Trotz geputzter Glastastatur geht der Finger manchmal daneben- ich finde in langen Texten nicht jede Fehlinterpretation. Das Gerät tut aber noch, warum ein Neues holen? Nachsicht kann eine Tugend sein, ich putze schon oft.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.09.2024 01:52).

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