Meiner Meinung nach wäre ein Zuwachs an Lebensqualität, also „qualitatives Wachstum“ ein realistischeres Zukunftsziel als eine Postwachstumsgesellschaft.
Beim „qualitativen Wachstums“ wird nicht nur das klassische BIP betrachtet, welches auf einen rein mengenmäßigen Zuwachs abstellt. Vielmehr werden viele verschiedene Indikatoren zusätzlich herangezogen. Im Jahr 2013 hat eine vom Deutschen Bundestag eingesetzte Kommission einen Vorschlag unterbreitet, der Indikatoren wie zum Beispiel gute Arbeitsbedingungen, soziale Sicherheit, Umweltschutz und Bildungschancen einbezieht.
Eine Erweiterung des heutigen „quantitativen“ Wachstumsbegriffs um „qualitative“ Faktoren halte ich langfristig betrachtet für vielleicht erreichbar. Eine Postwachstumsgesellschaft hingegen erscheint mir aus philosophisch-anthropologischer Perspektive nicht mit der Natur des Menschen vereinbar. Denn dieser Ansatz erfordert ein enorm hohes Maß an Kooperationsbereitschaft und Gemeinsinn der Menschen, welches ich persönlich für zu hoch gegriffen halte.