Von Entmenschlichung über Idiotie bis übersteigertem Narzissmus wird
ja kein Vorurteil ausgelassen.
Ich nutze Fitbit; als Tracker verwende ich den Fitbit One. Der
Tracker an sich ist ein überteuertes Stück Technik, welches einen
Bewegungssensor, ein wenig Speicher und eine Bluetooth-Schnittstelle
kombiniert. Mehr oder weniger gut erkennt es Schritte, Treppensteigen
und andere Bewegungen. So weit, so harmlos und langweilig.
Spannend an der ganzen Geschichte ist die Aufzeichnung über die
Fitbit-Server: Hier sehe ich schwarz auf weiß, dass ich z.B. am
Samstag nur 2326 Schritte, am Sonntag hingegen 11203 Schritte
getätigt habe. Mir hilft diese Information, meinen Hintern runter vom
Sofa zu kriegen; Ich kann nicht mehr sämtliche Aktivitäten immer und
immer wieder verschieben und mich dann wundern, dass ich kein Gewicht
verliere.
Ich nutze das System, um a) mich selbst ehrlich zu halten. und b)
meine Erfolge greifbarer zu machen. Ich bin fett (übergewichtig;
Anfang des Jahres war ich an der Grenze zur Adipositas) und habe im
Rahmen einer Ernährungsumstellung mit dem ganzen "Quantified
Self"-Gedöns angefangen. Es ist schön zu sehen, wie bestimmte
Veränderungen direkt Auswirkungen auf diverse Werte haben. Es ist
motivierend, drei Monate in die Vergangenheit blicken zu können und
klare Veränderungen sehen zu können. Ich bin gerade auf halber
Strecke zu meinem Idealgewicht; neun Kilo sind runter, neun Kilo
sollen es noch werden.
Man kann sich selbst wunderbar belügen ("Heute habe ich super Diät
gehalten, das muss ich mit einem BigMac belohnen". "Hey, warum nehme
ich nicht ab?!"), aber wenn das Ding eindeutig anzeigt, dass man
seinen täglichen Kalorienbedarf bereits gedeckt hat, verzichtet man
auf weitere Nahrungszufuhr.
Jeder Mensch, der sein Gewicht oder seine Kleidergröße kennt, misst
bereits einen Wert. Die "Quantified Self"-Bewegung macht das Selbe,
nimmt aber noch weitere Werte mit in die Betrachtung auf. Das hat
nichts mit Ökonomisierung oder gar Vernichtung der Freizeit zu tun,
sondern hilft im Idealfall, Korrelationen zwischen bestimmten Werten
und bestimmten Handlungen aufzudecken und die Lebensqualität zu
steigern. Ich z.B. dachte immer, dass mir Koffein nichts ausmacht:
Ich kann auch eine Stunde nach einem großen Kaffee ohne Probleme
einschlafen. Dank Schlaftracking weiß ich nun, dass ich zwar
einschlafe, aber deutlich unruhiger schlafe, wenn ich kurz vorher
Koffein zu mir genommen habe.
Ich verstehe die Kritik am Menschenbild, die hinter dem "Quantified
Self" steht, nicht. Wieso ist es für Hr. Stark so schlimm, dass
Menschen sich verbessern wollen? Möchte Hr. Stark auf ewig so bleiben
wie er ist? Kein Buch mehr lesen? Keinen neuen Sport ausprobieren?
Ich bin ein Mensch und ich möchte täglich besser werden. Ich möchte
jeden Tag gesünder, fitter und informierter werden. Ich möchte jedes
Jahr neue Fähigkeiten dazulernen. Dieses Jahr möchte ich Geige
spielen lernen und ein Normalgewicht erreichen. Ist das wirklich so
schlimm?
ja kein Vorurteil ausgelassen.
Ich nutze Fitbit; als Tracker verwende ich den Fitbit One. Der
Tracker an sich ist ein überteuertes Stück Technik, welches einen
Bewegungssensor, ein wenig Speicher und eine Bluetooth-Schnittstelle
kombiniert. Mehr oder weniger gut erkennt es Schritte, Treppensteigen
und andere Bewegungen. So weit, so harmlos und langweilig.
Spannend an der ganzen Geschichte ist die Aufzeichnung über die
Fitbit-Server: Hier sehe ich schwarz auf weiß, dass ich z.B. am
Samstag nur 2326 Schritte, am Sonntag hingegen 11203 Schritte
getätigt habe. Mir hilft diese Information, meinen Hintern runter vom
Sofa zu kriegen; Ich kann nicht mehr sämtliche Aktivitäten immer und
immer wieder verschieben und mich dann wundern, dass ich kein Gewicht
verliere.
Ich nutze das System, um a) mich selbst ehrlich zu halten. und b)
meine Erfolge greifbarer zu machen. Ich bin fett (übergewichtig;
Anfang des Jahres war ich an der Grenze zur Adipositas) und habe im
Rahmen einer Ernährungsumstellung mit dem ganzen "Quantified
Self"-Gedöns angefangen. Es ist schön zu sehen, wie bestimmte
Veränderungen direkt Auswirkungen auf diverse Werte haben. Es ist
motivierend, drei Monate in die Vergangenheit blicken zu können und
klare Veränderungen sehen zu können. Ich bin gerade auf halber
Strecke zu meinem Idealgewicht; neun Kilo sind runter, neun Kilo
sollen es noch werden.
Man kann sich selbst wunderbar belügen ("Heute habe ich super Diät
gehalten, das muss ich mit einem BigMac belohnen". "Hey, warum nehme
ich nicht ab?!"), aber wenn das Ding eindeutig anzeigt, dass man
seinen täglichen Kalorienbedarf bereits gedeckt hat, verzichtet man
auf weitere Nahrungszufuhr.
Jeder Mensch, der sein Gewicht oder seine Kleidergröße kennt, misst
bereits einen Wert. Die "Quantified Self"-Bewegung macht das Selbe,
nimmt aber noch weitere Werte mit in die Betrachtung auf. Das hat
nichts mit Ökonomisierung oder gar Vernichtung der Freizeit zu tun,
sondern hilft im Idealfall, Korrelationen zwischen bestimmten Werten
und bestimmten Handlungen aufzudecken und die Lebensqualität zu
steigern. Ich z.B. dachte immer, dass mir Koffein nichts ausmacht:
Ich kann auch eine Stunde nach einem großen Kaffee ohne Probleme
einschlafen. Dank Schlaftracking weiß ich nun, dass ich zwar
einschlafe, aber deutlich unruhiger schlafe, wenn ich kurz vorher
Koffein zu mir genommen habe.
Ich verstehe die Kritik am Menschenbild, die hinter dem "Quantified
Self" steht, nicht. Wieso ist es für Hr. Stark so schlimm, dass
Menschen sich verbessern wollen? Möchte Hr. Stark auf ewig so bleiben
wie er ist? Kein Buch mehr lesen? Keinen neuen Sport ausprobieren?
Ich bin ein Mensch und ich möchte täglich besser werden. Ich möchte
jeden Tag gesünder, fitter und informierter werden. Ich möchte jedes
Jahr neue Fähigkeiten dazulernen. Dieses Jahr möchte ich Geige
spielen lernen und ein Normalgewicht erreichen. Ist das wirklich so
schlimm?