Der Imperativ, "sich verhalten zu müssen" und sich am Ende noch schuldbewusst in die Reihe der Schadensverursacher zu stellen, ist daher moralischer Natur - und ungeeignet für die Abschaffung von "Vernichtung, Unterdrückung und Genozid".
Problematisch ist, dass man als Weißer und/oder Mann mit einem normativen, autoritären, kulturellen Konzept identifiziert (bzw. verwechselt) wird, dass sich als solches selbstkritisch positionieren, umgestalten und auch als beliebig modellierbares, rationales Konzept betrachten soll, und zwar gegenüber Eigenschaften, die im Gegensatz zum kritisierten Konzept, als quasi-natürliches und unschuldiges Phänomen bloß in Erscheinung treten, wie "Weiblichkeit" oder "Farbigkeit", und Entfaltungsraum einfordern, während dem weißen Mann keine solche "natürliche Identität", die irgendwie mit seiner Hautfarbe oder seinem Geschlecht ganz von selbst in Erscheinung träte und Entfaltungsrechte hätte, zugestanden wird (die nicht mit dem kritisierbaren, autoritären Konzept identisch wäre).
Deshalb wird auch in diesen Kreisen per se jede Bewegung, die sich z.B. einfach nur für Männer und deren Probleme einsetzt, als antifeministisch verschrien, ganz gleich, wie feministisch sie selbst ist.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.09.2021 17:46).