SoShy schrieb am 13.02.2021 23:12:
jsjs schrieb am 12.02.2021 18:18:
SoShy schrieb am 12.02.2021 16:40:
jsjs schrieb am 12.02.2021 12:45:
Ich habe nicht gegen Abstand und gegen Masken. No Problem damit. Aber erklären Sie mal bitte, wieso 4 h Busfahrt zu einer Demo nach Berlin gefährlicher sei als:
Es geht nicht darum, ob 4 Stunden Busfahrt gefährlicher als sind, sondern dass 4 Std. Fahrt ohne Masken in einem Bus garantiert dazu führt, dass ein Infektiöser andere ansteckt.
Und weil davon auszugehen ist, dass diese Leute auch sonst keinerlei Vorsichtmaßnahmen treffen, verteilen sie das Virus "schön" in ihrer Umgebung.Nein, darum geht es nicht. Es geht höchstens darum einer Gruppe unliebiger Bürger nachzuweisen, Sie würden unverantwortungsvoll handeln.
das dürfte nicht schwer sein.
Ob Sie 10 Stunden neben jemanden sitzen der eine Papiermaske trägt oder eine Stunde neben jemanden der keine Maske trägt, dürfte Ihnen in etwa die selbe Virenlast übertragen.
Mag sein. Vielleicht sollte man dann solche Fahrten generell unterlassen?
Falls Ihr Gegenüber die Maske überhaupt korrekt aufgesetzt hat, sehen Sie sich mal im nächsten Supermarkt an, wie das bei älteren Leuten üblicherweise aussieht. Übrigens bei Jugendlichen die sich viel und unruhig bewegen, ebenfalls. Die Masken verrutschen leicht. Wie gesagt, nichts gegen die Maske, alles was hilft ist willkommen. Nur gibt es durch sie eben keinen 100 % Schutz.
Aber wenn sie möchten rechnen Sie da gerne noch 50 % rauf oder runter das ist egal. Denn im Endeffekt werden Sie so oder so statistisch bei folgendem landen müssen:
Die ungeheurliche Busfahrt der Querrdenker nach Berlin war in Summe nicht schlimmer als meine oben erwähnten Busfahrten zur Arbeit oder in die Schule. Auf letztere möchte der Staat aber ungern verzichten, während er erstere geiseln möchte.
Ergo, halte ich den Artikel eben für kompletten Blödsinn. Erstens lassen sich die Folgen für die Busfahrten nach Berlin nicht korrekt zuordenen, zweitens werden alle andere mögliche Übertragungsmethoden die staatlich angeordnet sind ausgeblendet und nicht berücksichtigt.
Das ist eine ziemlich abenteuerliche Logik. Es ist nie eine gute Idee, die eine Idiotie an der anderen zu relativieren.
Ich sehe auch haufenweise Leute, die entweder unfähig oder unwillig sind, die Maske korrekt aufzusetzen. Diese Fälle relativieren sich aber nicht aneinander, sie addieren sich. Jeder Querdenker, der ohne Maske rumläuft stellt ein zusätzliches Risiko für andere dar.
Außerdem ist es Unsinn, die Fahrzeiten zu addieren. Wenn Pendler zu Arbeit fahren, kommen sie insgesamt auf eine gewaltige Summe Fahrzeit. Die Frage ist aber, wie lange der einzelne Mensch einer Virenlast ausgesetzt ist. Und da macht es sicher einen Unterschied, ob 100 Menschen jeweils 1 Std mit Maske pendeln, oder 10 Menschen jeweils 10 Std.
Ja, das könnte man so argumerntieren. Hatten Sie da aber nicht einen von mir aufgeführten Punkt ausser acht gelassen?
Den Arbeitsplatz?Supermarkt.
8 h am Arbeitsplatz * 22 Tage im Monat * 10 Monate sind: Kein Problem?Aber wehe der oben erwähnte Supermarkt Mitarbeiter, der sich berufsbedingt einer Virenlast aussetzen muss, setzt sich für 4 h in den Bus zu einer Demo nach Berlin.
Wie wollen Sie jemandem erklären, das zweite sei riskanter als das erste? Das ist unlogisch. Hochgradig unlogisch.
Wie schon gesagt, es ist Unsinn, die Gefährdungen an einander zu relativieren. Und wenn man schon von einer Gefährdung durch das Virus ausgeht, dann sind Demonstrationen von Corona Leugnern erst recht kritikabel. Schon gleich, wenn die derart provozierend ohne Maske und ohne Abstand singen "wir sind die 2. Welle".
Wenn der Supermarkt Mitarbeiter meint, die Virenlast am Arbeitsplatz sei ein Problem, warum setzt er sich dann einer zusätzlichen Last aus? Ganz gleich ob die für sich gefährlicher oder ungefährlicher ist.
Zur Virenlast: der Mitarbeiter an der Kasse sitzt dort 8 Std. Die Leute, die vor ihm an der Kasse stehen, die stehen dort für wenige Sekunden. (Ich habe schon Konstruktionen gesehen, bei denen ich es für ausgeschlossen halte, dass sich der Mitarbeiter ansteckt). Der Mitarbeiter kommt also nur für relativ kurze Zeit in Kontakt mit einem Infizierten. Dafür allerdings mit vielen Menschen pro Tag, die infiziert sein können. Deshalb sollte der eine FFP2 Maske tragen und spätestens jede Stunde abgelöst werden.
Es gibt ein Risiko, sich im Supermarkt anzustecken, weswegen sich Hochrisikogruppen auch lieber beliefern lassen sollten. Wenn sich die Menschen vernünftig verhalten würden, hätte es auch nie einen Lockdown gebraucht. Wenn man aber z.B. liest, dass selbst Infizierte mit Quarantäneanordnung zur Arbeit gehen, oder jemand aus dem Krankenhaus ausbüxt mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Supermarkt fährt, dann muss man sich auch nicht wundern, das sich das Virus verbreitet.
Im Prinzip ist das Virus relativ gut beherrschbar, mit Maske, Abstand und Luftreinigern könnte man die Virenlast recht gut senken, das Risiko einer Ansteckung minimieren. Wenn man dann zusätzlich haufenweise PCR Test für Krankenhaus, und Pflegepersonal durchführt, sowie Schnelltest für Angehörige von Risikopersonen etc., dann wäre m.E. auch ein halbwegs normales Leben denkbar.
Natürlich müsste die Unternehmen auch mitziehen, und z.B. Homeoffice durchgängig möglich machen. In jedem Büro müssten Luftreiniger stehen.
Das alles kostet Geld. Und daran scheitert vieles.
Man wußte schon viel, viel früher, dass es zu einer Pandemie kommen wird. 2012 gabs eine Risikoanalyse "Sars Modi". Der Staat hätte sich (Millionen) Masken und Desinfektionsmittel auf Lager legen können, vielleicht auch ein paar Isolierstationen auf Vorrat beschaffen können, die Gesundheitsämter mit moderner Software bestücken können usw.. Die Schulen digitalisieren und mit Luftfiltern ausrüsten - wäre schon alleine wegen Feinstaub keine doofe Idee.
Aber noch im Februar/März hat die Politik in Europa lieber erstmal abgewartet, ob die sich abzeichnende Pandemie auch im eigenen Laden ankommt.