Was soll das denn nun wieder sein? Eine "ideale Meritokratie"?
Meines Wissens ist eine Meritokratie eine utilitaristische Gesellschaftsform - für die Gesellschaft nützliche Menschen werden belohnt, unnütze bestraft. Nur das Ergebnis zählt. Und wenn nur das Ergebnis zählt, heiligt bekanntlich der Zweck die Mittel.
Raven hat sich damit nicht geschadet, ganz im Gegenteil. Geschadet hat sie jenen ehrlichen und kompetenten Mitbewerbern beiderlei Geschlechts in ihrem Beruf, die nur deshalb nicht zum Zuge kamen, weil es Leute wie sie gab und gibt, die bereit sind, den Bora Zivkovics dieser Welt zu geben, was sie wollen.
Das nennt sich (gesellschaftlich gewollte) Konkurrenz.
Wenn zwei Menschen mit gleichen Fähigkeiten für eine Stelle zur Auswahl stehen, dann bekommt diejenige den Job, welche zu "Extras" bereit ist (sei es Überstunden oder berufsfremde Dienstleistungen). Das ist systemimmanent in einer Wettbewerbs- und Leistungsgesellschaft.
Geschadet wurde übrigens niemandem. Hätte eine Dame einer anderen das Gesicht zerschnitten, um sich der Konkurrenz zu entledigen, wäre "geschädigt" worden.
Aber so ist alles im "normalen" (also im Sinne der gesellschaftliche Norm) Bereich.
Es handelt sich also weder um Korruption noch Prostitution sondern schlicht um eine "Günstlingswirtschaft". Und das ist nicht strafbar, weil eben "normal".