Da muss ich mal Honecker verteidigen: Am letzten Wochenende war im
"Neuen Deutschland" ein längeres Interview mit Egon Krenz. Jedenfalls
hatte Honecker sich noch 1984, als Tschernienko noch das Sagen hatte,
sich in Moskau einen Einlauf abholen dürfen, weil er zusehr mit der
BRD auf Schmusekurs war. Besonders beleidigend (aus Sicht des
standfesten und überzeugten Kommunisten Honecker) war ein gewisser M.
Gorbatschov, der Honecker mangelnde Loyalität nachsagte. Man hatte im
Republikpalast ziemlichen Schiss vor Moskau, noch weit in die 1980er
Jahre hinein, als Gorbi auf einmal was von Glasnost und Perestroika
faselte und die DDR fallen ließ.
Wer meint, dass nur die DDR ein Trabantenstaat war, der eigentlich
von Moskau regiert wurde: Auch hier ist nicht klar, wieso Willy
Brandt damals zurücktreten musste. (Bonn wurde natürlich von
Washington aus ferngesteuert, nicht aus Moskau.) Ein enttarnter Spion
ist ja eher eine Lapalie, 1991 stellte man fest, dass im
Bundeskanzleramt zu Kohls Zeiten fast jeder Dritte Mitarbeiter einen
Nebenjob bei der Stasi hatte, ohne dass es neben einer kurzen
Zeitungsmeldung weitere Folgen gehabt hätte.
Ich weiß nicht, ob der Artikel im ND auch online zu lesen ist, er war
jedenfalls hoch interessant.
"Neuen Deutschland" ein längeres Interview mit Egon Krenz. Jedenfalls
hatte Honecker sich noch 1984, als Tschernienko noch das Sagen hatte,
sich in Moskau einen Einlauf abholen dürfen, weil er zusehr mit der
BRD auf Schmusekurs war. Besonders beleidigend (aus Sicht des
standfesten und überzeugten Kommunisten Honecker) war ein gewisser M.
Gorbatschov, der Honecker mangelnde Loyalität nachsagte. Man hatte im
Republikpalast ziemlichen Schiss vor Moskau, noch weit in die 1980er
Jahre hinein, als Gorbi auf einmal was von Glasnost und Perestroika
faselte und die DDR fallen ließ.
Wer meint, dass nur die DDR ein Trabantenstaat war, der eigentlich
von Moskau regiert wurde: Auch hier ist nicht klar, wieso Willy
Brandt damals zurücktreten musste. (Bonn wurde natürlich von
Washington aus ferngesteuert, nicht aus Moskau.) Ein enttarnter Spion
ist ja eher eine Lapalie, 1991 stellte man fest, dass im
Bundeskanzleramt zu Kohls Zeiten fast jeder Dritte Mitarbeiter einen
Nebenjob bei der Stasi hatte, ohne dass es neben einer kurzen
Zeitungsmeldung weitere Folgen gehabt hätte.
Ich weiß nicht, ob der Artikel im ND auch online zu lesen ist, er war
jedenfalls hoch interessant.