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  • Exilholsteiner

mehr als 1000 Beiträge seit 02.03.2015

Damals während des Kalten Krieges

Während des Kalten Krieges betrieb ich hobbymäßig Kurzwellenfernempfang. Ein beachtliches Problem für Kurzwellenhörer waren damals Störsender der Ostblockstaaten, mit denen der Ostblock westliche Auslandssender, die auf Kurzwelle Programme für Hörer in den Ostblockstaaten sendeten, zu blockieren.

Zumindest die amerikanischen Sender Voice of America, Radio Free Europe und Radio Liberty waren und sind keine von der Regierung autonomen "öffentlich-rechtlichen" Sender, sondern haben ganz offiziell den Auftrag, die Sichtweise der jeweils aktuellen US-Regierung zu verbreiten. Ich habe habe das westliche Gejammer über die östlichen Störsender und die westliche Empörung darüber, was den den Ostblockregimes einfiele, die Informationsfreiheit mittels Störsendern zu behindern, noch gut in Erinnerung. Was fühlte man sich im Westen doch moralisch überlegen, weil man es selbst nicht nötig hatte, Radio Moskau und die anderen Auslandsdienste der Ostblockstaaten zu behindern.

Nach wie vor vorhanden sind die westlichen Auslandsdienste, so auch die schon zu Zeiten des Kalten Krieges akrive Deutsche Welle. Die Deutsche Welle sendet nach wie vor Programme für ausländische Zielgruppen via Satellit und Internet in alle Welt - natürlich ohne sich Sendelizenzen der zuständigen Behörden in den jeweiligen Zielgebieten zu besorgen.

Aus der moralischen Überlegenheit bis in die 80er Jahre ist eine durch und durch verlogene Doppelmoral geworden. Westliche Regierungen beschweren sich regelmäßig, wenn die chinesische oder die russische Regierung gegen die BBC oder andere westliche Rundfunkanstalten vorgehen, auch wenn die nichts anderes tun als die westlichen Regierungen selbst.

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