_Peter_ schrieb am 19.12.2021 07:33:
Aber gehört es nicht zur öffentlich-rechtlichen Grundversorgung, dass Fakten erst einmal berichtet werden? Das man seinen Lesern und Zuschauern auch die Perspektive der anderen Seite präsentiert, bevor man - in einem separaten Meinungsartikel! - abwägt und Partei ergreift fürdie eine oder andere Seite?
Tja, das galt, bevor der Haltungsjournalismus sich durchsetzte. Damals wusste man noch, worin Journalismus besteht. Medien bemühten sich Medien zu sein und zu berichten.
Heute muss der Journalist, auch in inhaltlichen Fragen, in denen er keine Kompetenz besitzt, entscheiden, was "falsch" und was "wahr" ist. Und das "falsche" muss ignoriert werden, sonst handelt es sich um "false balance".
Der moderne Journalist trägt nämlich die Verantwortung dafür, was dem geistig minder bemitteln Medienkonsumenten erzählt werden darf. Und romantische Journalisten, die wie Ole Skambraks, die sich nicht daran halten und den Journalismus alter Schule fordern, sind selbstredend zu entlassen. Das ist für die politische Hygenie erforderlich. Nestbeschmutzer mag man nirgendwo.