Pnyx (1) schrieb am 18.12.2021 17:33:
Die Aussagen Baerbocks zu Nord Stream 2 nimmt Heyden zu sehr zum Nennwert. Auch da wird sich eine Lösung finden. Es sei denn die militärische Situation spitze sich zu. Was aber niemand wollen kann, der noch im Besitz wenigstens eines Teils seiner geistigen Kräfte sich befindet.
Beim Vorgängerregime waren diese ebenfalls Mangelware. Solche paranoiden Verschwörungstheorien hat schon Adolf Hitler verbreitet, um die deutsche Bevölkerung für den Krieg gegen Russland aufzuhetzen.
Nazi-Presse am 23. Juni 1941:
"Das britisch-bolschewistische Komplott aufgedeckt."
"Der größte Feldzug der Geschichte gegen die roten Verschwörer im Kreml"
"Fortgesetzte rote Erpressungen, Wühlereien und Bedrohungen"
"Die Folge war eine Verstärkung der sowjetrussischen gegen das Reich gerichteten Tätigkeit, vor allem aber der sofortige Beginn der inneren Aushöhlung des neuen rumänischen Staates und der Versuch, durch Propaganda die bulgarische Regierung zu beseitigen."
"Europa gegen Moskau"
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?datum=19410623&zoom=33
Adolf Hitler 1938 zur deutschen Presse:
"Wir haben uns dabei einige Aufgaben gestellt in diesem Jahr, die wir
durch unsere Propaganda — und hier darf ich die gegenwärtige Presse
mit an die Spitze der Instrumente stellen — erreichen wollen. Erstens
die langsame Vorbereitung des deutschen Volkes selbst.
Die Umstände haben mich gezwungen, jahrzehntelang fast nur vom
Frieden zu reden. Nur unter der fortgesetzten Betonung des deutschen
Friedenswillens und der Friedensabsichten war es mir möglich, dem
deutschen Volk Stück für Stück die Freiheit zu erringen und ihm die
Rüstung zu geben, die immer wieder für den nächsten Schritt als
Voraussetzung notwendig war.
Es ist selbstverständlich, dass eine solche jahrzehntelang betriebene
Friedenspropaganda auch ihre bedenklichen Seiten hat; denn es kann
nur zu leicht dahin führen, dass sich in den Gehirnen vieler Menschen
die Auffassung festsetzt, dass das heutige Regime an sich identisch
sei mit dem Entschluss und dem Willen, den Frieden unter allen
Umständen zu bewahren. Das würde aber nicht nur zu einer falschen
Beurteilung der Zielsetzung dieses Systems führen, sondern es würde
vor allem auch dahin führen, dass die deutsche Nation, statt den
Ereignissen gegenüber gewappnet zu sein, mit einem Geist erfüllt
wird, der auf die Dauer als Defaitismus gerade die Erfolge des
heutigen Regimes nehmen würde und nehmen müsste.
Der Zwang war die Ursache, warum ich jahrelang nur vom Frieden
redete. Es war nunmehr notwendig, das deutsche Volk psychologisch
allmählich umzustellen und ihm langsam klarzumachen, dass es Dinge
gibt, die, wenn sie nicht mit friedlichen Mitteln durchgesetzt werden
können, mit Mitteln der Gewalt durchgesetzt werden müssen. Dazu war
es aber notwendig, nicht etwa nun die Gewalt als solche zu
propagieren, sondern es war notwendig, dem deutschen Volk bestimmte
außenpolitische Vorgänge so zu beleuchten, dass die innere Stimme des
Volkes selbst langsam nach der Gewalt zu schreien begann. Das heißt
also, bestimmte Vorgänge so zu beleuchten, dass im Gehirn der breiten
Masse des Volkes ganz automatisch allmählich die Überzeugung
ausgelöst wurde; wenn man das eben nicht im Guten abstellen kann,
dann muss es mit Gewalt abgestellt werden; so kann es aber auf keinen
Fall weitergehen.
Diese Arbeit hat Monate erfordert, sie wurde planmäßig begonnen,
planmäßig weitergeführt, verstärkt. Viele haben sie nicht begriffen,
meine Herren: viele waren der Meinung, das sei doch alles etwas
übertrieben. Das sind jene überzüchteten Intellektuellen, die keine
Ahnung haben, wie man ein Volk letzten Endes zu der Bereitschaft
bringt, geradezustehen, auch wenn es zu blitzen und zu donnern
beginnt...
...
(1) zitiert nach: Wilhelm Treue [Hrsg.], Rede Hitlers vor der
deutschen Presse am 10. Nov. 1938, in: Vierteljahreshefte für
Zeitgeschichte, Jg. 6, 1958, S. 175-191"
https://web.archive.org/web/20130307152148/http://www.steinbergrecher
che.com/kriegspolitik.htm
"Das ist ein als »Geheime Reichssache« bezeichneter Aktenvermerk vom
16. Juli 1941 über eine Besprechung im Hauptquartier des Führers
betreffend den Krieg im Osten.
...
»Wesentlich sei es nun, daß wir unsere Zielsetzung nicht vor der
ganzen Welt bekanntgäben; dies sei auch nicht notwendig, sondern die
Hauptsache sei, daß wir selbst wüßten, was wir wollten. Keinesfalls
sollte durch überflüssige Erklärungen unser eigener Weg erschwert
werden. Derartige Erklärungen seien überflüssig, denn soweit unsere
Macht reiche, könnten wir alles tun, und was außerhalb unserer Macht
liege, könnten wir ohnehin nicht tun.
Die Motivierung unserer Schritte vor der Welt müsse sich also nach
taktischen Gesichtspunkten richten. Wir müßten hier genau so
vorgehen, wie in den Fällen Norwegen, Holland, Dänemark und Belgien.
Auch in diesen Fällen hätten wir nichts über unsere Absichten gesagt,
und wir würden dies auch weiterhin klugerweise nicht tun.
Wir werden also wieder betonen, daß wir gezwungen waren, ein Gebiet
zu besetzen, zu ordnen und zu sichern; im Interesse der
Landeseinwohner müßten wir für Ruhe, Ernährung, Verkehr usw. sorgen;
deshalb unsere Regelung. Es soll also nicht erkennbar sein, daß sich
damit eine endgültige Regelung anbahnt. Alle notwendigen Maßnahmen –
Erschießen, Aussiedeln etc. – tun wir trotzdem und können wir
trotzdem tun.
Wir wollen uns aber nicht irgendwelche Leute vorzeitig und unnötig zu
Feinden machen. Wir tun also lediglich so, als ob wir ein Mandat
ausüben wollten. Uns muß aber dabei klar sein, daß wir aus diesen
Gebieten nie wieder herauskommen.
Demgemäß handelt es sich darum:
1. Nichts für die endgültige Regelung zu verbauen, sondern diese
unter der Hand vorzubereiten;
2. Wir betonen, daß wir die Bringer der Freiheit wären.
Im einzelnen:
Die Krim muß von allen Fremden geräumt und deutsch besiedelt werden.
Ebenso wird das alt-österreichische Galizien Reichsgebiet. Jetzt ist unser Verhältnis zu Rumänien gut, aber man weiß nicht, wie künftig zu jeder Zeit unser Verhältnis sein wird. Darauf haben wir uns einzustellen und darnach haben wir unsere Grenzen einzurichten. Man soll sich nicht vom Wohlwollen Dritter abhängig machen; darnach müssen wir unser Verhältnis zu Rumänien einrichten.
Grundsätzlich kommt es also darauf an, den riesenhaften Kuchen handgerecht zu zerlegen, damit wir ihn
erstens beherrschen,
zweitens verwalten, und
drittens ausbeuten können.
...
Die Bildung einer militärischen Macht westlich des Ural darf nie wieder in Frage kommen und wenn wir hundert Jahre darüber Krieg führen müßten. Alle Nachfolger des Führers müssen wissen: die Sicherheit ist nur dann gegeben, wenn westlich des Ural kein fremdes Militär existiere; den Schutz dieses Raumes vor allen eventuellen Gefahren übernimmt Deutschland."
https://web.archive.org/web/20111106095803/http://docusec.de/text/0289.htm