Karl Sten schrieb am 23.12.2021 18:36:
Das ist fast wie das Drehbuch für die Sudetenkrise. Teilweise sogar mit ähnlichen Begründungen für den Schutz von Landsleuten. Bloss diesmal ist Russland der Hauptakteur und die Ukraine übernimmt die Rolle der Tschechoslowakei.
Kann man nicht vergleichen. Sollte die Ukraine Mitglied der NATO werden, hat Russland das Problem, dass die Amis ihre Raketenabwehr direkt an der russischen Grenze aufstellen werden. Damit können sie einen Teil der russischen ICBMs in der Startphase runterholen und außerdem kann man die "Abwehr" meines Wissens teils mit nuklearen Kurzstreckenraketen bestücken - die USA sind ja schon in weiser Vorraussicht aus dem INF-Vertrag ausgetreten. Damit kann Russland eigentlich direkt einen Antrag darauf stellen, 51. Bundesstaat der USA zu werden. Man kann von Putin halten was man will, aber er hat kaum eine andere Möglichkeit.
Das könnte möglicherweise dann der Zeitpunkt sein, wo Putin sich nach der NATO zurücksehnt.
Warum? Für den Westen war Russland nie ein gleichberechtigter Partner.
Eine weitere Option (auch wenn es Stand heute noch keine Anzeichnen wie Truppenkonzentrationen gibt) der China Connection könnte sein, dass China einen russischen Einmarsch in die Ukraine benutzt parallel dazu Taiwan zu besetzen. Nicht auszuschliessen - aber Stand heute auch nicht wahrscheinlich.
Kriege beginnen gerne dann, wenn die designierten Beteiligten meinen, dass sie jetzt besser da stehen als in der Zukunft. Die USA fürchten den Verlust ihrer Vormachtstellung, China und Russland befürchten, weiter von den USA eingekreist zu werden.