Dass in einem Blatt, das als Wichsvorlage für Industrie- und Bauarbeiter groß wurde, ein Chauvinist wie Julian Reichelt aufsteigen konnte, ist nun wirklich kein Wunder.
Döpfners Karriere - vom Schöngeist zum Berufspopulisten und Geldscheffler - dagegen, ist wohl ein Musterbeispiel dafür, wie der Kapitalismus einen Menschen korrumpieren kann.
Böse Zungen könnten behaupten, daraus ablesen zu können, dass am Ende doch was dabei raus kommt, wenn man nur lange genug den richtigen Arsch leckt.
Mein genialer Deutschlehrer verlor zur Bildzeitung nur einen einzigen Satz “Ah, Bildzeitung: Mutter kocht Kind auf Sparflamme!“. So etwas reicht für ein ganzes Leben.
Für mich erfüllt das Blättchen - seit der breiten Verfügbarkeit von Toilettenpapier in jedem Supermarkt - nur noch einen einzigen Zweck: es dient als Thermometer für die fortgesetzten Verfehlungen der Bildungspolitik in diesem Land.