Lieber Herr Neuber,
Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich schätze, wir sind unterschiedlicher Meinung, was die Qualitätsmassstäbe von Artikeln und angeht. Nehmen wir den von TP kommentierten Artikel der Zeit als Beispiel: diesem wirft TP einem „schwammigen Kernvorwurf“ vor, sowie dass der Einfluss Döpfners auf die Entscheidungsfindung in der BILD Redaktion nicht belegt ist, dass die Zitate nicht vollständig veröffentlicht werden und deren Quelle unklar bleibt.
Am selben Tag gehen Sie mit S. Hersh wesentlich gnädiger um. Dieses Mal haben Sie seinen Artikel zwar kommentiert, lassen seine Aussagen aber im Wesentlichen so stehen und nutzen sie als Grundlage für Spekultationen (vgl. Z.B. letzter Absatz). Hershs Artikel zu Nord Stream, der mindestens genauso dünn ist, ist nicht mal ein redaktioneller Kommentar beigefügt. Stattdessen referenziertem Sie in mehreren späteren Beiträgen immer wieder auf Hershs Artikel.
Beispiele dieser Art lassen den Zweifel aufkommen, wie konsistent Sie mit den Qualitätsmaßstäben umgehen, die Sie an andere Medien anlegen. Ich würde mich freuen, wenn TP hier mehr Sorgfalt walten lassen würde. Die Medienlandschaft ist nicht reich an (selbst-)kritischen Stimmen, und sauber argumentierte Kritik wirkt wesentlich stärker.
Nachtrag: hier gleich ein aktuelles Beispiel mangelnder Qualität:
https://www.telepolis.de/features/Chinas-Demuetigung-und-sein-Aufstieg-8963779.html
- der Artikel möchte „auf 2 Jahrhunderte“ zurückblicken. Den kleinsten Teil dieser Zeit kann man Japan als Bestandteil des Westens betrachten
- Japan war auch nicht „eine lange Zeit“ gegenüber China tributpflichtig, und die Zeit der Tribute endete vor über 400 Jahren
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.04.2023 11:20).