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420 Beiträge seit 06.01.2021

Re: Herr Rieg argumentiert detaillierter

Was meinen Sie zudem zum letzten Satz unseres Autors?

Es ist gerade dieser Satz, der mich am journalistischen Wissen und Können zumindest dieses Autors zweifeln lässt.

Herr Rieg behandelt auch für Telepolis öfter Medienthemen und weist öfter auf kritische Entwicklungen hin. Ich fand es deswegen nicht aus der Luft gegriffen: https://www.telepolis.de/autoren/?autor=Timo+Rieg Er verteidigt die BILD ja nicht, sondern schreibt, dass der Mail-Skandal von Kern des Problems – über BILD hinaus – ablenkt.

Ganz schlimm finde ich den Satz: "Schließlich verfolgt jeder Journalist, den hiesigen Autor natürlich eingeschlossen, eigene Interessen mit seiner Arbeit, und sei es eben nur der simple Broterwerb." Ich finde es vollkommen daneben, sich mit dieser Begründung vom Bemühen um Objektivität und Sachlichkeit im Journalismus verabschieden zu wollen.

Ja, das hätte wohl deutlicher gemacht werden müssen, denn es geht m.E. nicht um den Widerspruch zwischen Meinung und Qualität. Jeder von uns hat eine Meinung, die in unterschiedlichen Sphären unterschiedlich geäußert wird. Das bedeutet aber nicht, dass Meinung zu verminderter Qualität führt. Regeln im Journalismus sind davon unabhängig. Es gibt guten und schlechten Journalismus, rechts wie links.

Weiterer Punkt: Haben die Kolleginnen und Kollegen bei der ZEIT keine Meinung, oder im ÖR? Was gehen da für Mails rum?

Heute Früh habe ich im rbb ein sehr kritisches, offensives Interview mit Tino Chrupalla gehört. Das fand ich gut. Bei SPD und Grünen ärgere ich mich oft über Gefälligkeitsfragen. Das wird übrigens auch im rbb diskutiert.

Ich bleibe aber bei meinem Vorwurf, dass der viel zu große gewordene Umfang des Meinungsjournalismus auch ein Problem bei Telepolis ist.

Danke für das Feedback.

Beste Grüße
Harald Neuber

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