PippiLangstrumpf schrieb am 27.09.2023 17:45:
Das ist ja lächerlich. Weder beim Irakkrieg, noch beim zweiten Weltkrieg oder meinetwegen auch dem Kosovokrieg wurden Todesopfer dem Verteidiger zugeordnet. Bei der russischen Invasion wird das hingegen ständig versucht. Alle Toten seit 2014 in der Ukraine gehen auf das Konto Russlands und nur Russlands.
Dann muss ja wirklich jeder Krieg neu geschrieben werden.
Das ist nicht "lächerlich", das ist genau so, weiß jeder welcher sich mal mit den Opferzahlen aus dem Irak beschäftigt hat, ein Konflikt der dir angeblich "völlig unbekannt" ist.
Die gängige Narrative war damals, auch bis Heute; "Jeder der US Soldaten angreift ist Terrorist", zu dem Zwecke haben die USA nämlich auch den "illegalen Kombatanten" erunden.
Die andere gängige Narrative war die das die meisten Opfer auf kosten religiöser Gewalt zwischen Iraker ging. Was sogar eine Teilwahrheit ist, dabei wird allerdings Unterschlagen das es eben die USA waren, und noch immer sind, welche genau diese Gewalt anzündelt.
Damals haben sich nämlich die Amerikaner Sunni-Extremisten angelacht um damit den Irakischen Wiederstand zu unterdrücken, mit dabei ISI(S) selbst;
The second phase, from 2007 to 2011, was marked by the U.S. military surge of an additional 30,000 troops—adding to 130,000 already deployed—to help stem the escalating bloodshed. The surge overlapped with the so-called “Awakening” among Iraq’s Sunni tribes. They turned against the jihadi movement and started working with U.S. troops. The collaboration initially contained ISI. By 2011, the United States opted to withdraw from Iraq, with an understanding from the Baghdad government that it would incorporate the Sunni tribes into the Iraqi security forces to contain the sectarian divide.
https://www.usip.org/iraq-timeline-2003-war
Die "Jihadisten Bewegung" waren dabei nicht ISI und andere Sunni Gruppen welche mit den Amerikanern kooperierten, nein, das war die amerikanische Beschreibung für den Irakischen Wiederstand welcher überwiegend aus Shiiten bestand.
Für die Amerikaner praktisch; Eigene Soldaten mussten man kaum in Gefahr bringen, die über eine Millionen Opfer im Irak wurden einfach auf "Zivilkrieg" und "Jihadisten" geschoben, als hätte das alles nichts mit der amerikanischen Invasion und Besetzung zu tun gehabt.