Lieblingsuser schrieb am 16.09.2024 13:34:
Haben Sie den Artikel gelesen auf den Sie verweisen?
hast du es denn? Johnson kommt darin nicht mal vor.
Klar habe ich den Artikel gelesen und ich habe auch nie behauptet, dass Johnson direkt darin vorkommt, sonder Nuland, Bennet und der Chefunterhändler Arakhamia.
Aber der Reihe nach aus dem Artikel, den Du verlinkt hast:
Im Gespräch mit dem russischen Exiljournalisten Mikhail Zygar räumte Nuland ein, dass ein Abkommen auf dem Tisch lag. Westlichen Akteuren aber hätten die Bedingungen nicht gefallen, weil das Abkommen das ukrainische Militär eingeschränkt hätte.
Und weiter:
Aber es gibt inzwischen – selbst nach konservativster Einschätzung – zahlreiche Indizien dafür, dass westliche Akteure, möglicherweise aus Großbritannien und anderen Ländern, die im Istanbuler Vertragsentwurf als "Garantiemächte" für die Sicherheit der Ukraine vorgesehen waren, Vorbehalte gegen das Istanbuler Format geäußert haben.
D.h. der verlinkte Artikel widerlegt nicht wie Du behauptes, dass alles Quatsch ist, im Gegenteil:
Will man gerne einfachen Bürgern erzählen. Ist alles Quatsch. Ist halt wie bei Hershs Story. Man hat sie verbissen verteidigt, als sie nicht merh haltbar war, wurde sie dröhnen verschwiegen. Mittlerweile ist man bei obiger Geschichte auch schon weiter. Die ursprüngliche war wohl doch nicht haltbar:
Im Artikel heißt es zusammengefasst:
Ebenso bestätigen sie, dass der Westen eine Rolle dabei spielte, die ukrainische Meinung zu den Verhandlungen negativ zu beeinflussen. Und dass westliche Politiker offenbar überzeugt waren, dass am Ende nur ein schlechter Deal hätte stehen können.
Auf die "Wortspiele", ob es "let´s just fight" oder nur "just fight" übersetzt wurde ist nebensächlich, denn auch aus dem Artikel im Interview mit Arakhamia heißt es wie Du selber schreibst:
"Moreover, when we returned from Istanbul, Boris Johnson came to Kyiv and said that we wouldn’t sign anything with them at all, and that we should just fight."
Gemeint sind bestimmt nicht die Briten selbst, sondern die Ukrainer. In dem Interview wird auch klar, dass die Ukrainer ohne die Abstimmung mit dem Westen einen solchen Vertrag weder ausschlagen noch unterschreiben konnten, weil sie auf die Unterstützung des Westens angewiesen waren. Die Empfehlung des Westens nicht zu unterschreiben ist eindeutig. Dabei spielte nicht nur eine Rolle, dass der Westen Russland nicht traute, sondern auch wie Nuland in diesem Interview zugibt, dass der Westen gegen Bestimmungen waren, die nicht nur die Neutralität Ukraines forderte, sondern die Installation von bestimmten Waffensystemen ausschloss:
https://www.youtube.com/watch?v=HiS2dg_atfc
In Minute 53 und folgende wird Arakhamia zitiert, dass Johnson den Ukrainern empfohlen hat den Deal abzulehnen.
Ab Minute 55 antwortet Nuland, dass die USA und die Briten und andere sich daran störten, dass nur bestimmte Waffensysteme erlaubt waren.
Und ab Minute 56 fragt Nuland rhetorisch warum Putin nicht solch einen Deal, der die vollständige Demilitariisierung der Ukraine vorgesehen hat, nicht akzeptieren sollte, worin aber der Westen und die Ukraine die Falle sahen.
Können wir also daraus ableiten, dass zur Beseitigung der Sicherheitsbedenken einer Partei niemand die einseitige Forderung dieser Partei einer vollständigen Demilitarisierung akzeptieren sollte?