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  • Haroun

269 Beiträge seit 19.08.2020

Re: Wie haben die Alliierten im WK2 die deutschen Faschisten besiegt?

auf_der_hut schrieb am 16.09.2024 12:41:

Die ungezielten Angriffe auf Städte, die aus unserer heutigen Sicht Kriegsverbrechen darstellen, gehörten im 2. Weltkrieg zur Strategie aller Kriegsteilnehmer.

Ich will die Atombomben auf Zivilisten nicht rechtfertigen, aber es gibt gute Gründe für die Annahme, dass sie letztlich vielen Menschen das Leben gerettet haben. Und sie haben wahrscheinlich dazu beigetragen, dass es bis heute nicht zu einem weiteren Einsatz gekommen ist.

Volle Zustimmung zum ersten Absatz.
Der zweite Absatz folgt jedoch zu sehr dem US Narrativ. Wie Sie richtig schreiben war der Krieg fast vorbei und ich bezweifle, dass der Abwurf der Atombombe auf 2 japanische Städte weitere Tote in Japan verhindert haben soll. Für die Zeit danach mag dies stimmen.

Nur zur Erinnerung:
Seit Eintritt Japans in den zweiten Weltkrieg starben von 1941 bis 1945 ca. 700.000 japanische Zivilisten! Der Abwurf der Atombombe auf die beiden Städte kostete ca. 200.000 Menschen das Leben. Mal abgesehen davon, dass Japan kurz vor der Kapitulation stand, hätte die Fortführung des Krieges sicher nicht annähernd so viele zivile Leben gefordert.

Es gibt andere gute Gründe warum die USA auch aus taktischen Gründen mit Hinblick auf die Sowjetunion die Atombombe auf 2 Städte geworfen haben:

Erstens um einer Eroberung dieses Teils der Welt durch die Sowjetunion zuvorzukommen und zweitens als zukünftige Abschreckung gegenüber der Sowjetunion.

https://www.city.hiroshima.lg.jp/site/english/9802.html

The US wanted to force a quick surrender by the Japanese to reduce the number of American lives lost. In addition, it was secretly decided at the Yalta Summit in February 1945 that the Soviet Union would enter the war against Japan. Using the atomic bomb before that entry was intended to assure U.S. supremacy in the post-war world order. The U.S. also wanted to test the world's first atomic bomb in actual combat to ascertain its effectiveness.

Für einen anhaltenden Frieden auf der Welt ist es an der Zeit, dass wir uns von "falschen Überlieferungen" und der Vorstellung, dass, die Gruppe, der wir angehören zu den "Guten" gehören, verabschieden. Wie die Geschichte gezeigt hat, ist der Mensch zu den grausamsten Verbrechen fähig. Im Krieg haben humanitäre Werte nie eine große Rolle gespielt, sondern eher strategische Ziele. Anders lässt sich nicht erklären wie der Völkermord an den Armeniern ohne die Kenntnis Deutschlands geführt wurde, den die Türken aus ihrer eigenen Vorstellung heraus allein aus Ihrer Religionszugehörigkeit zum Islam nicht begangen haben können, weil der Islam solche Taten verbieten würde.

Genauso abstrus ist die Vorstellung, dass "demokratisch gewählte Politiker" nicht zu Kriegsverbrechen fähig seien.

Wenn man wie Ursula von der Leyen in einem Konflikt genau definiert was Kriegsverbrechen sind:

https://www.merkur.de/politik/von-der-leyen-angriffe-auf-energieversorgung-in-ukraine-sind-kriegsverbrechen-91860356.html

«Gezielte Angriffe auf zivile Infrastrukturen - mit der klaren Absicht, Männer, Frauen und Kinder von Wasser, Strom und Heizung abzuschneiden - sind reine Terrorakte», sagte die deutsche Politikerin am Mittwoch in Straßburg vor dem Europaparlament... «Das sind Kriegsverbrechen.»

Aber nicht in der Lage ist, die gleichen Kriterien im Konflikt im nahen Osten anzuwenden, dann hat auch "der Westen" und alle, die solche Positionen vertreten ein Problem!

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