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  • Stephan Geue

mehr als 1000 Beiträge seit 07.08.2011

Re: nukleare Antwort auf NATO-Eintritt

Relevant ist dagegen, was die Russen selbst glauben.

Nein, relevant ist, was im Westen geglaubt wird.

Oh, entschuldige, ich habe wohl zu viel Spiegelneuronen vorausgesetzt. Ich will es präziser formulieren:

Relevant für das militärische Handeln der Russen ist dagegen, was die Russen selbst glauben.

Und natürlich ist für dich relevant, was im Westen geglaubt wird, also in den NATO-nahen Regierungskreisen des Westens, um präzise zu sein. Ich bin ja auch im Westen, und ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass für irgendjemanden außerhalb meines allerengsten Bekanntenkreises relevant ist, was ich glaube.

Was Putin seine Landsleuten erzählt, ist anders als das, was er dem Westen erzählt. So hat er seinen Krieg vor den Landsleuten mit der historischen Einheit von Russland und der Ukraine begründet. Für den Westen erzählte er was mit NATO-Osterweiterung.

Das sind zweifellos verschiedene Erzählungen. Aus meiner Sicht stehen sie jedoch nicht im Widerspruch zueinander. Und sie sind auch nicht zwei Seiten derselben Medaille, sondern zwei Aspekte (von viel mehr als zweien) des historischen und geopolitischen Selbstverständnisses Russlands, wie ich mir das ausmale. Denn selbstverständlich maße ich mir nicht an, die russische Seele in ihrer Tiefe und Weite zu verstehen und auch nicht alle 3D-, 4D- oder 5D-Schachzüge Putins. Aber es macht sich halt jeder so seinen Vers auf das, was er medial konsumiert. Und das ist meiner.

Die Russen werden icht bedroht...

Nun, sobald sie das auch glauben, ist ja alles in Butter. Bis dahin ...

Willst du also erzählen, dass der Menscheits Schicksal von der Gefühlslage eines Diktators abhängt?

Das "also" finde ich hier besonders spannend. Woher kommt das? Auf welchen Satz oder welche Formulierung von mir bezieht sich das? Ein interessanter Genitiv übrigens. ;-)

"Der Russe kann nix anderes als bluffen." bezieht sich auf die Nuklearwaffen, denn er wid sie nicht einsetzen.

Du schreibst in der Form des Wissenden: "Er wi[r]d sie nicht einsetzen." Ich beneide Leute mit so festen Gewissheiten. Sie haben ein Gedankengebäude mit Struktur aus Beton; da wackelt nichts. Du wachst morgens auf und weißt, was kommen wird. Toll! Was bist du bereit, auf deine Behauptung zu setzen? Ich meine, solches Wissen würde ich doch monetarisieren. Wenn ich wüsste, wie übermorgen die Kurse sein werden, dann würde ich morgen all mein Geld und das weitere, an das ich irgendwie herankomme, darauf setzen und wäre zwei Tage später ein Mensch, der ausgesorgt hätte. Du "weißt", dass die Russen ihre Nuklearwaffen nicht einsetzen werden. Es gibt Amerikaner - nicht die bedeutendsten, aber medial immerhin vernehmbar -, die Russland zerstören wollen, wirklich zerlegen, filetieren. Nicht unbedingt alle Einwohner abmurksen, aber die Staatlichkeit zerstören. Wenn die wüssten, dass die Russen ihre Atomraketen und Wasserstoffbomben nicht einsetzen werden, dann würden morgen früh die Raketen starten. Nicht zu viele, denn niemand will einen nuklearen Winter, aber doch ausreichend für einen Enthauptungsschlag. Die würden dir für dein Wissen sonst was zahlen.

Wenn sie es nicht für eine Illusion hielten. Denn völlig verblödet sind die nicht. Und Illusionen für Wissen zu halten, ist ... - nun ja... Jedenfalls keinen Pfifferling wert.

dann sollte man Startrampen abbauen

Dazu müsste man sie erstmal aufbauen.

https://www.mdr.de/heute-im-osten/raketenabwehrsystem-usa-rumaenien-polen-100.html

Es gibt sie. Das habe ich mir nicht ausgedacht. Und wo Abwehrraketen stehen, können binnen kürzester Zeit Angriffsraketen abgefeuert werden. Ich weiß freilich nicht, inwieweit der Abbau dieser Rampen die Russen wirklich beruhigen würde, denn die Russen selbst haben mobile Startrampen, also Riesen-LKW mit Riesenraketen darauf. Das heißt, man benötigt keine fest einbetonierten Rampen, um Raketen zu starten.

und Frieden anstreben.

Einseitige Friedensbestrebungen sind zwecklos, ...

Irrtum. Ein kläffender, aber ungefährlicher Pinscher rechtfertigt keine Hochspannungszäune. Die kosten nur einen Haufen Geld, für den man sich stattdessen eine wunderschöne Gartenzwergensammlung zulegen könnte. Aber eben nur stattdessen - nicht gleichzeitig. Eigene Abwehrraketen gegen Russen, die nur (aggressiv!) bluffen und nicht kämpfen können, sind rausgeschmissenes Geld, das man viel nutzbringender in Krankenhäuser und Kindergärten investieren könnte. Das wäre nicht zwecklos, sondern ein immens veritabler Zweck.

... wenn der Aggressor keinen Frieden will. Das geht erst mit einem Nachfolger.

Medwedjew vielleicht? Viel Spaß!

Wie oft wurde seit 2022 der NATO-Luftraum durch russische Flugobjekte verletzt?

Na? Wie oft? Null mal?

Wie oft haben NATO-Flugobjekte den russischen Luftraum verletzt?

Auch null mal?

Aber testen tut man die gegnerische Abwehr ausgiebig.

Haben die USA Atromrakten an der Grneze zur NATO stationiert? Russland hat dies getan.

Wo? Und vor allem: Was heißt "an" der Grenze? Wie viele Kilometer oder Vorwarnminuten davon entfernt? Und welche Quelle belegt das?

Hat die NATO Atomraketen an verbündete Staaten geschickt.

Das soll vermutlich eine Frage sein. Atombomben in Büchel - so genannte "nukleare Teilhabe". Lagerten seit den 60er Jahren überhaupt schon einmal KEINE einsatzbereiten Atomwaffen auf deutschem Boden?

Droht die NATO offen damit, mit Russland Verbündete im Ausland anzugreifen, wenn diese Russland helfen?

Aber ja. Die Kuba-Krise schon vergessen? Ach so, zu jung. Zu dumm. Syrien hat - Marinebasis Tartus in der Wikipedia - einen vertraglich vereinbarten Stützpunkt für die russische Marine. Aber stimmt, die NATO hat sich nicht damit aufgehalten zu drohen; die Amerikaner sind einfach gekommen mit ihrem Militär. Und seither rauben sie syrisches Öl.

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