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  • Ignoramus-et-Ignorabimus

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Re: Eher nicht

Markus Kompa schrieb am 03.04.2022 13:38:

Nach gegenwärtigem Stand der Kriegskunst ist jedoch davon auszugehen, dass jeder Konflikt zwiwschen der Nato und Russland spätestens am dritten Tag nuklear wird,

diese Annahme galt in dieser Absolutheit noch nicht mal im letzten Kalten Krieg. Da hatten beide Supermächte wenig Lust den Nervenkitzel der Kubakrise noch einmal zu wiederholen, und haben ihre Doktrin geändert.

In der jetzigen Situation ist diese Behauptung vollständig aus der Luft gegriffen. Ganz im Gegenteil, was wir im Augenblick in der Ukraine sehen, ist der massenhafte Einsatz von konventionell bestückten Flugkörpern gegen militärische und zivile Infrastruktur.

Beginnen würde eine Auseinandersetzung Russlands mit der Nato wohl auf dieselbe Art. Und ob das dann nuklear eskalieren würde, hängt dann doch auch stark von der Art des Konflikts, und dessen Verlauf ab. Der muss weder das zwangsläufige Ziel haben, dass die Atlantikküste von der russischen Armee besetzt wird, noch das Nato Truppen Moskau besetzen.

Das Paradox der nuklearen Abschreckung ist ja gerade, dass sie konventionelle Kriege in gewisser Weise wieder begrenzt führbar gemacht hat. Auch wenn das zugegebenermassen im Fall zweier atomar bewaffneter Gegner ein hohes Eskalationsrisiko birgt, aber eben auch keine Zwangsläufigkeit.

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