Falls es gesetzeswidrige Taten seitens Till L. gegeben hat sind diese selbstverständlich zu ahnden, und die Vorwürfe wiegen schwer.
Aber der Move Sexualstraftäter = Rassist, Antisemit = Auftrittsverbot in Deutschland macht selbst mich fassungslos. Und nicht mal ersteres ist bislang belegt.
Sind die, die am wehleidigsten bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit die Nazikeule schwingen am Ende selbst die schlimmsten Faschisten?
Der Staat hat nicht darüber zu befinden, welche Kunst als zulässig zu gelten hat. Bereits die öffentlich geäußerte Forderung eines Konzertverbots ist eine Form der Einschüchterung und Diskursverengung. Ein über Jahre genährtes Netz von (halbstaatlichen) NGOs, staatlichen Beauftragten, „Forschungs“förderungen etc. entfaltet jetzt seine Wirkung wie ein langsam tödliches Nervengift: ganz allmählich, ohne singulären, dramatischen Plotpoint wird der liberale Rechtsstaat erledigt.
Wir sind so nah am Meinungsklima und der politischen Atmosphäre der DDR wie seit 40 Jahren nicht mehr.