Die derzeit geltende Trias lautet: Prüderie, Puritanismus, Paternalismus. Sie betrifft längst nicht nur Partys, sondern macht sich in einer Gesellschaft breit, die sich gern selbst so darstellt, als wolle sie ihren Mitgliedern Freiheit und Selbstbestimmung ermöglichen.
Dazu passt ausgezeichnet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage einer Studie, die im NDR zitiert wurde.
Studie: Jeder dritte junge Mann findet Gewalt gegenüber Frauen "akzeptabel"
Junge Männer in Deutschland haben offenbar wenig Probleme mit der Ausübung von Gewalt in der Partnerschaft. Das geht aus einer repräsentativen Studie der Organisation "Plan International Deutschland" hervor, aus der die Funke-Mediengruppe zitiert. Ein Drittel der befragten Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren sagten demnach, sie fänden es "akzeptabel", wenn ihnen im Streit mit der Partnerin gelegentlich die Hand ausrutsche. Um Frauen Respekt einzuflößen sind 34 Prozent nach eigenen Angaben auch schon mal handgreiflich geworden. Aus der Studie geht den Zeitungen zufolge auch hervor, dass das Bild der traditionellen "Hausfrau" in den Köpfen vieler Männer verankert ist: 52 Prozent der Befragten wollen selbst soviel Geld verdienen, dass sich ihre Frau hauptsächlich um den Haushalt kümmern kann. Homosexualität wird vielfach abgelehnt: 48 Prozent erklärten, sie fühlten sich gestört, wenn sie öffentlich gezeigt werde. Für die repräsentative Studie wurden im März bundesweit 1000 Männer und 1000 Frauen zwischen 18 und 35 Jahren befragt. | 11.06.2023 07:25 Uhr
https://www.ndr.de/nachrichten/info/meldungen/nachrichten313_con-23x06x11x07y25.html
Es findet tatsächlich ein Umdenken in der Gesellschaft statt. Insbesondere Paternalismus hier in der Form des Patriarchats sind wieder schwer im kommen.
In dieses Klima passt natürlich auch das Verhalten Till Lindemanns. Allerdings stellt sich da die öffentliche Entrüstung gegen einen starken gesellschaftlichen Trend.