Ich frage mich immer, warum unsere Gesellschaft so viel Zeit hat, sich mit der Sexualität anderer Leute zu beschäftigen, als ob es nichts anderes gäbe im Leben.
Speziell in diesem Fall sticht ja aus allen Teilnehmend*innen weiß der Neid hervor, der vor allem schreit: Ich will auch!!11elf!
Meinem Gefühl nach liegt das an zwei Gründen:
1. Sexualität wird uns in den Medien als der Mittelpunkt des Lebens präsentiert, als das warum man lebt und was das allerbeste am Leben sei. Damit kann die Realität natürlich nicht mithalten. Die Folge ist eine große Massenenttäuschung über das eigene bisherige Erleben, sowie die Erwartung, dass nur ein Partnerwechsel genüge, damit alles besser werde.
2. Durch die Bekämpfung der Familie haben klassische Lebensziele an Bedeutung verloren und an ihre Stelle ist nichts getreten. Obwohl die enge Gemeinschaft in einer Familie echtes Glück verspricht (gemeinsam allen Widrigkeiten trotzen zu können => Selbstwirksamkeit mit Bedeutung), wird diese ebenfalls durch Medienpropaganda, als etwas schlechtes gebrandmarkt. Die Folge: Wir haben viele Menschen, für die der sexuelle Erfolg nicht durch die Geburt von Kindern definiert ist, sondern durch die Menge an Partnern. Und da muss man immer prüfen, wie man steht, und im Vergleich zu Lindermann eben: Ganz unten.
Ich persönlich stand tatsächlich mal vor der Wahl, den Weg des Künstlers zu gehen, mit all den scheinbaren Annehmlichkeiten, und der Fame bei den Mädels zeichnete sich auch schon ab. Dennoch habe ich aktiv entschieden, das nicht zu vertiefen und mir die Nächte nicht mehr um die Ohren zu schlagen und stattdessen Informatik zu studieren. So kann ich immens auf intellektueller Ebene wirken, sowie habe inzwischen das Glück, Teil einer wunderbaren Familie zu sein, die mich bei all meinen Ideen und Wegen unglaublich unterstützt. Für nichts in der Welt würde ich das aufgeben wollen.
Es ist schade, dass es so vielen Menschen so unglaublich schwer fällt, ihren eigenen Weg zu gehen und ihr persönliches Glück zu erkennen.