Der Volkswille ist die Summe des individuellen Willens der Bürger.
Volksabstimmungen bilden aber nicht "Summe des individuellen Willens aller Bürger" ab, sondern nur den der momentanen Mehrheit. Es ist nicht repräsentativ, der Willen der Minderheit fällt einfach unter den Tisch. Ich bezweifle, dass das wirklich demokratischer ist als ein parlamentarisches System, wo auch Minderheiten repräsentiert werden können. Zumal nicht definiert ist, wann bei einem Plebiszit die Minderheit die nächste Chance bekommt, das Ergebnis zu kippen.
In einer Demokratie, die es mit dem von ihnen definierten Volkswillen ernst meint, müsste immer so lange diskutiert und Kompromisse gemacht werden, bis es keine Gegenstimmen mehr gibt. Nur dann wäre das Ergebnis die "Summe des individuellen Willens".
Quelle für Beliebtheitswerte deutscher Politiker : https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1817/umfrage/noten-fuer-spitzenpolitiker/
Ich wiederhole: Wer von Volkswillen spricht, meint meist nur seiner eigene Überzeugung, die er gerne durchsetzen will. Das bestätigt sich hier wieder einmal.