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  • Sach Lich

75 Beiträge seit 26.09.2022

Re: Macht Dummheit glücklich?

Agressivität? Die Überschrift war keine Frage an Sie, wenn Sie es so verstanden haben.
Es ist eine Anspielung auf "Je dümmer man ist, desto glücklicher kann man werden".
Eine Redewendung, die immer gern bemüht wird, wenn man auf Probleme stößt, die man nicht zu lösen vermag. Mir ist das Konzept aber zu fatalistisch.

Natürlich lässt sich alles erklären, wenn man über das Hintergrundwissen verfügt.
Plebiszitäre Demokratiemodelle gibt es aus meiner Sicht nicht. Plebs sind immer die Beherrschten. Erst ohne Plebs wird es demokratisch, wenn die Staatsbürger wie laut Grundgesetz vor dem Gesetz gleich sind. Dazu darf es kein "gemeines Volk" geben und Andere. Sonst bleibt es bei einer "demokratisch" geführten Kuhherde.
Der Mensch hat seine Stärken in der Kooperation, praktiziert wird aber Ausbeutung.
Das erfordert, genau wie die Manipulation, zwei Seiten.
Die Ausbeutung ist ein gewachsenes Konzept. Ob mit Gewalt, Glauben, intellektueller Überlegenheit ... ob privat, beruflich oder als Staatsbürger, wir haben alle unsere Erfahrungen gesammelt.
Historisch betrachtet hat sich die Sklavenhaltung nicht durchgesetzt, da die Ausbeutung unter Zwang ineffizient ist. In "Deutschland" hieß das beispielsweise bis nach der Revolution von 1848 Leibeigenschaft.
Diese wurde nicht durch Bestrebungen der Leibeigenen abgeschafft, sondern von der herrschenden "Obrigkeit". Das heißt, die "Untertanen" mussten sich in ein neues Konzept integrieren.
Das aktuelle deutsche Gesellschaftskonzept, ist eine Herrschaftskonzept der Kriegsgewinner (ohne Russland) für Deutschland. Demokratie wurde als Bezeichnung gewählt, weil der Begriff durch seine Prägung eine Gerechtigkeit und Teilhabe Aller suggeriert. Das ist aber natürlich nicht der Fall.
Offiziell beruht das Konzept auf Gewaltenteilung, Rundfunk- und Pressefreiheit usw.
Praktisch wird die oberste Ebene der Judikative von der Legislative bestimmt. Die Exekutive ist wiederum an das geltende Recht, der Judikative gebunden.
...
Ich mache mal einen Schnitt, da ich nicht glaube, dass es Sie wirklich interessiert.
Ich persönlich halte eine Hierarchie wichtig, um einen Staat im Sinne Aller zu organisieren. Nur sollte die Pyramide auf dem Kopf stehen. Alle entscheiden gemeinsam, Einer wird für die Kontrolle der Umsetzung bestimmt. Einer fragt Alle, was er tun soll, ein Ehrendienst.

Der nächste Schritt ist Philosophie. Wie kann man eine Teilhabe in einem System für Alle ermöglichen, ohne dieses System selbst zu gefährden?
Volksentscheiddemokratie würde bedeuten, dass Dritte auf Millionen Einfluss (die benötigte Mehrheit) nehmen müssten (Bestechung, Erpressung ...), um die Entscheidung zu beeinflussen, da das "Staatsoberhaupt" selbst keine Entscheidungen treffen darf. Es repräsentiert, mehr nicht.
Die Verlosung der Ämter würde niemand benachteiligen, aber Korruption, Absprachen, Parteipolitik und Verfilzung des Staatsapparates etc. verhindern.
Eine Partei müsste so entweder alle Staatsbürger hinter sich vereinen, um bei der Verlosung sicher zu "gewinnen", oder mindestens die notwendige Mehrheit sammeln, um ihre Ziele beim Volksentscheid erreichen zu können.
Die ausgelosten Vertreter moderieren dann die Entscheide, indem sie monatliche Abstimmungen zu Themen organisieren, die sich aus dem innen- und außenpolitischen Alltag ergeben, oder vom Rest der Staatsbürger erwünscht sind.
Moderieren heißt, Organisation, Vorstellung der zu entscheidenen Fragen und die Konsultation von Experten der jeweiligen Fachthematik, die ihre Empfehlungen aussprechen und eine Bandbreite von Wahlmöglichkeiten schaffen.
Ich halte es für möglich, 99,9 Prozent der Bevölkerung die entsprechenden Problematiken zu vermitteln und sie zu einer Entscheidung zu befähigen, selbst Annalena.

Wir sind bis heute das Produkt von "Teile und Herrsche", dem einzigen Konzept, was einer Minderheit die Machtausübung über eine Mehrheit ermöglicht.
Die Instrumentalisierung der individuellen Sex-Partner-Wahl ist nur eine Beispiel.
Die sexuelle Orientierung ist nur für den Sex wichtig, nicht für den Arztbesuch usw.

Mich stören lösbare Probleme, da werde ich zum Autist. Wenn man seine Energie einbringen kann, um Probleme zu schaffen, müsste es doch mit Lösungen noch besser funktionieren! Machtgedanken führen mich weder in Versuchung noch zu feuchten Träumen.
Falls Sie wirklich bis hierhin gelesen haben, bedanke ich mich ehrlich für Ihre Aufmerksamkeit. Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche!

Sach Lich

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