Doc Stone schrieb am 21.01.2023 07:10:
Die Krim und der Donbas sind strategisch wichtig für Russland für die Kontrolle der Schwarzmeerregion - das wird Russland nicht aufgeben, jede Wette. M.M. nach geht der Krieg eh "blos" um die Kontrolle der Energie und Warenströme von China/Persien nach und von Europa. Darum waren Russland und USA schon in Syrien engagiert - sicher nicht aus Nächstenliebe. Russland und auch China haben sicher keinerlei Interesse, dass ein NATO Sperriegel von Finnland bis Arabien die Ost-West Verbindung kontrollieren kann. China hat ja auch schon Unsummen in die neue Seidenstrasse investiert. Wenn‘s hart auf hart kommt, würden die möglicherweise auch aktiv werden, z.B. mit Eröffnung der Taiwan-Front um die Amerikaner da zu absorbieren
Ein indirekter Beweis für die These ist auch, dass Erdogan ja scheinbar machen kann was er will - die Türkei ist in der Region einfach zu wichtig, als dass man sich's mit ihm verscherzen kann. Leider werden solche Überlegungen nirgend thematisiert, auch nicht von den Experten.
Unter der Prämisse, dass es in diesem Krieg nur ums Geschäft geht, macht auch eine kriegsverlängernde „Boil the frog“ Strategie absolut Sinn. So hat die Waffenindustrie über Monate oder Jahre einen konstanten Absatzmarkt. Nach dem Wegfall des Markts Afghanistan war das ja akut nötig. Und die Auswahl der gelieferten veralteten Systeme lässt ja auch den Verdacht aufkommen, dass es vor allem mal darum geht, Platz (bzw. Bedarf) für neues, eigenes Kriegsgerät zu schaffen, siehe Ringtausch mit Griechenland.
Ich persönlich glaube, das Putin das Spiel durchschaut und jetzt schnell tabula rasa machen will. Wenn der Krieg dann vielleicht doch bald mal endet darf man gespannt sein, wo‘s danach weitergeht. Ich tippe auf den Iran. Die mediale Vorbereitungen mit der Dämonisierung der Regierung äh Regimes laufen schon seit Wochen und sind ähnlich wie vor den Kriegen im Irak, Syrien oder Libyen.
Langsam könnte man den Eindruck gewinnen, der Westen organisiert einen weltweiten militärischen Wanderzirkus.