Die Entscheidungen, die sich daraus ableiten, orientieren sich jedoch nur an der Mehrheit. In einer Monarchie läuft z.B. anders.
Volksabstimmungen bilden aber nicht "Summe des individuellen Willens aller Bürger" ab, sondern nur den der momentanen Mehrheit. Es ist nicht repräsentativ, der Willen der Minderheit fällt einfach unter den Tisch. Ich bezweifle, dass das wirklich demokratischer ist als ein parlamentarisches System, wo auch Minderheiten repräsentiert werden können. Zumal nicht definiert ist, wann bei einem Plebiszit die Minderheit die nächste Chance bekommt, das Ergebnis zu kippen.
In einer Demokratie, die es mit dem von ihnen definierten Volkswillen ernst meint, müsste immer so lange diskutiert und Kompromisse gemacht werden, bis es keine Gegenstimmen mehr gibt. Nur dann wäre das Ergebnis die "Summe des individuellen Willens".
Quelle für Beliebtheitswerte deutscher Politiker : https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1817/umfrage/noten-fuer-spitzenpolitiker/
Ich wiederhole: Wer von Volkswillen spricht, meint meist nur seiner eigene Überzeugung, die er gerne durchsetzen will. Das bestätigt sich hier wieder einmal.
Eine Volksabstimmung erfragt den Willen der Wahlberechtigten. Die einzelnen Willensbekundungen, also die Ja's und Nein's werden addiert. Die Summe der Zustimmung steht der Summe der Ablehnung gegenüber, der Wille der wahlberechtigten Staatsbürger ist ermittelt.
Die Entscheidung wird im Sinne der Mehrheit getroffen, wenn es keine 50% Situation ist. Diese Entscheidung ist repräsentativ für den Willen der Bevölkerungsmehrheit.
In einer Sozialgemeinschaft sind sich im optimalen Fall Alle einig. Werden Entscheidungen im Sinne der Mehrheit getroffen, sind weniger Menschen "benachteiligt", als im umgedrehten Falle.
Die parlamentarische Demokratie legt die Macht in die Hände kleiner Gruppen, also Minderheiten, Parteien. Die Machtausübung bleibt planbar durch Personen oder Gruppen, die auf Parteien Einfluss nehmen können.
Im Optimum würden sich Parlament und Wahlberechtigte ergänzen. Ämter im Staat sollten Ehrenämter sein, um finanzielle Bereicherung und ähnliches als Motivation zum Engagement auszuschließen. Die Ämter müssten außerdem durch Los unter allen wahlberechtigten Staatsbürgern verteilt werden, um eine Verfilzung der Amtsinhaber zu verhindern. Diese ausgeloste Regierung dürfte dann selber nichts entscheiden, sondern die Volksabstimmungen moderieren und deren Ergebnisse umsetzen.
Aktuell wäre es schon hilfreich, die strafrechtliche Immunität für Abgeordnete aufzuheben und eine Abwählbarkeit durch den Wähler zu ermöglichen.
Sowie ich meinem Anwalt das Mandat entziehen kann, wenn ich es für sinnvoll halte.
Merkel hat am Beispiel der Geschichte der BRD erklärt, das in diesem Land weder eine Mehrheit noch eine Minderheit der Wähler repräsentiert wird, wenn sie dem Plebs zuzurechnen sind. Diese Mehrheit wird also bis zu einem gewissen Grad toleriert, aber nicht repräsentiert.
Demokratie ist ein Euphemismus der soviel wie Herrschaft des Volkes bedeutet.
In Griechenland hieß das, ein Teil der männlichen Bevölkerung konnte wählen.
Wenn der Mensch innerhalb einer Sozialgemeinschaft leben will, muss er Kompromisse machen. Dabei sollte sich die Minderheit immer an der Mehrheit orientieren müssen.
Dabei ließe sich Einigkeit leicht erreichen.
Der Staat ermöglicht die Befriedigung der Grundbedürfnispyramide und schützt Gesundheit und Eigentum der Bürger. Darauf könnten sich sicher Alle einigen.
Das wäre dann auch ein neuer Evolutionsschritt der Menschheit (Kooperation statt Ausbeutung).
Vielen Dank für die Quellenbenennung, dieser Statistik nach haben Sie recht.
Aber seriös erscheint sie mir nicht. Verfügen Sie über Angaben zur Erstellung?
1259 Bürger wurden angeblich befragt. Die Skala reicht von -5 bis +5, Habeck hat hier eine 1 erreicht. Von Beliebtheit zu sprechen, halte ich für mutig. Aber laut dieser Statistik wäre man auch mit -4,9 der Beliebteste, wenn der Rest -5 erreicht.
Vielleicht kommt Boris Becker sogar auf 2.
Auch hier könnte nur die Befragung aller Wahlberechtigten Klarheit schaffen. Ich kenne mindestens 1259 Bürger, welche die Genannten mit -5 bewerten würden.
Solange keine Volksabstimmung zugrunde liegt, bleibt der Volkswille in der Tat Spekulation. Sie scheinen allerdings an einer Andauer der Unklarheit interessiert, bzw. der Wille der Mehrheit interessiert sie nicht.
Was könnte den Missbrauch des Volkswillens mehr entgegen wirken, als seine Offenlegung?
Selbst wenn daran keine Konsequenzen geknüpft würden, wäre es doch wenigstens interessant zu wissen, was die Mehrheit denkt?