Man liest auf Telepolis ja häufig von Vertretern der Friedensbewegung, dass "der Westen" für Frieden sorgen soll indem er sich zurücklehnt und einfach sagt: alles was früher der Ostblock war interessiert uns nicht. Gut, kann man argumentieren - aber man sollte nicht ausblenden was die Konsequenzen eines solchen Verhaltens sind.
Das Thema wird komplett vermieden - wenig verwunderlich, denn da müsste man sich zahllosen unschönen Tatsachen stellen. Ob die Welt dadurch friedlicher würde darf bezweifelt werden, wenn man sich ansieht wie Russland die letzten Jahrzehnte mit anderen Meinungen in seiner Einflusssphäre oder selbst im Inland umgegangen ist.
Was ich mir insbesondere wünschen würde wäre einmal eine Erklärung wieso ein "sich hier heraushalten" nicht exakt das gleiche ist wie damals die Appeasement-Politik gegenüber Deutschland (da wurde ja auch die längste Zeit alles auf Kriegsvermeidung und Begründung durch deutschstämmige Einwohner geschoben).
Was ich zuletzt noch verwunderlich finde ist dass man hier scheinbar sehr erpicht darauf zu sein scheint das Verhalten des Westens mit dem "Kapitalismus" zu verquicken als würde Russland dazu ein Gegenmodell bieten. Dem ist ja jetzt doch schon seit Jahrzehnten nicht mehr so. Es stellt sich also die Frage der Relevanz.