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  • Spaider

501 Beiträge seit 29.03.2005

aber wie?

> > Hältst Du es für sinnvoll, dass Juden sich in einem Staat selbst
> > verwalten, um nicht, wie so oft historisch schon geschehen, dem
> > Gutdünken ihrer "Gastgeber" ausgeliefert zu sein?

> Halte ich sinnvoll innerhalb der Grenzen von 67.

Sehe ich ähnlich. Allerdings entsteht hier imo ein Widerspruch zu
Deinen weiteren Angaben, dessen Kern die jüdische Selbstverwaltung
ist, die imo eine ethnische "Eingrenzung" darstellt.

> Dh Räumung von
> Cisjordanien, konstruktive Rolle in der Errichtung eines
> Palästinensischen Staates einnehmen und sich innerhalb der
> Völkergemeinschaft als ein Staat neben anderen messen lassen.

Ack.

> Israel
> soll sich so konstituieren wie es will, solange es nicht rassistisch,
> ethnisch ausgrenzend  verhält

Ethnische Eingrenzung ist imo ohne ethnische Ausgrenzung schwierig.

> und keine Übergriffe auf seine Nachbarn
> macht. Israel hat imho keine Sonderrolle zu spielen.

Kommt imo auf die Definition von Übergriff an, keine Sonderrolle ack,
in guten wie in schlechten Zeiten.

> Alle Staaten
> haben auf ihre eigene Weise eine Sonderrolle, zB indem sie sich von
> Nachbarstaaten abgrenzen.

An diesem Punkt finde ich auch die Abgrenzung zwischen Gesellschaften
bzw. Gesellschaftsformen bzw. Ideologien interessant.

Ich glaube, dass Liebermann sich vor der demographischen Entwicklung
fürchtet. Die Kombination der ethnisch unterschiedlichen
demographischen Wachstumsfaktoren mit einem demokratischen System
stellt eine Bedrohung für die jüdische Selbstverwaltung dar.
Vermutlich bereitet ihm das Kopfschmerzen, ebenso wie das
Gesellschaftssystem, das aus dieser demographisch-demokratischen
Verschiebung entstehen könnte.

Dieses Problem gilt es imo zu berücksichtigen, wenn man für einen
Staat jüdischer Selbstverwaltung ist (so wie Du es eingangs von Dir
erwähntest).

> Das Schicksal Israels geht mir nicht besonders nah.

Kann ich verstehen. Demographische (und möglicherweise damit
verbundene memetische) Veränderungen sind aber auch in unseren
Gefilden potentiell problematisch.
Selbst wenn es hier blöd ist/wär, ists vermutlich noch besser als der
größte Rest.

> Es gibt etliche Volksgruppen, die ihrem Gastgeberland ausgeliefert
> sind, etwa die Fahrenden oder ethnische Minderheiten.

Viel Blutzoll wurde schon entrichtet.

> Daraus zu
> schliessen, daß deshalb eine Staatsgründung angezeigt ist, teile ich
> nicht.

Nicht das Optimum, aber möglicherweise besser als andere
Alternativen.

> Integration und Partizipation scheint mir langfristig
> sinnvoller.

Das dachten die assimilierten Juden im Deutschland des frühen 20.
Jahrhunderts auch.

> Die Staatsgründung Israels ist nun ein Fakt, und soll
> nicht rückgängig gemacht werden.

Ack.

> Hoffentlich zeigt sich damit das
> Ende und nicht der Anfang der Katastrophen.

Amen.

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