Mathematiker schrieb am 29.09.2023 17:58:
Die FAZ bietet von allen Blättern, die so durch die Republik geistern, noch so etwas wie Journalismus.
Andere Blätter auf dem Niveau, wie Spiegel, Die Zeit und die Süddeutsche, konnte man schon vor etlichen Jahren in die Tonne treten.
Da gibt es nurnoch dumpfbackigen Meinungsjournalismus, der an dunkle Zeiten erinnert.Aber auch im Fernsehen muss man feststellen, dass die Deutschen immer weniger in der Lage sind ihre Sprache richtig zu sprechen. Eine gewählte und differenierte Ausdruckweise, die den Sachverhalt auf den Punkt bringt. Eigentlich ist gerade die deutsche Sprache sehr gut dafür geeignet.
Sehe ich ähnlich. Außerdem erweitern die genannten Magazine das Meinungsspektrum nur wenig. Der Leser bekommt nur noch wenig Auswahl an Perspektiven angeboten. Wer eine Meinung liest, kennt irgendwie alle.
Nur das Beispiel finde ich jetzt nicht so treffend:
Wolle Pomrehm liefert selbst hierfür ein Beispiel:
Ach, und übrigens: Die E-Fuels, die die FAZ für "klimaneutrale Kraftstoffe" hält, werden irgendwann einmal mit dem Einsatz von viel Strom produziert werden, und zwar mit einem Gesamtwirkungsgrad von 0,2 oder weniger. Das heißt, man wird mindestens das Fünffache an Strom einsetzen müssen, um einen Pkw mit E-Fuels anzutreiben, als wenn dieser einen Elektromotor hätte und man den Strom in den Akku einspeisen würde.
Die geringe Energieausbeute hat absolut nichts mit Klimaneutralität zu tun.
Da sollte man schon mit einem gewissen Bildungsanspruch differenzieren können.
Das halte ich für eine Spitzfindigkeit. Was mir stärker auffällt, ist, dass etwas fahrlässig mit der Prämisse dieser Rechnung umgegangen wurde:
Da wird der Gesamtwirkungsgrad der E-Fuels von 0,2 ganz selbstverständlich mit einem illusorischen Wirkungsgrad von 100% der Prozesskette "Laden des Akkus -> Halten und Abruf der Ladung -> Betrieb des Elektromotors" gleichgesetzt, der real aber allenfalls bei 75 bis 80% liegen dürfte.
Damit massenhaft PKW mit e-fuels betrieben werden können, womöglich im Umfang der heutigen Verbrennungsmotoren, bräuchte man absurd viel Strom, der auf absehbare Zeit nicht in diesen Mengen vorhanden sein wird.
Nein, "unser" Problem mit der Stromversorgung ist der Zappelstrom, der Grüne Strom, der zeitlich gemittelt bei weitem genügt, aber ohne ausgereifte Speichertechnologie seine Verfügbarkeitsflaute nicht ausgleichen kann. Gerade E-Fuels bieten den Königsweg aus diesem Dilemma: E-Fuels genau dann und dort zu erzeugen, wenn und wo ein Übermaß an Zappelstrom zur Verfügung steht.
Wenn außerdem der Wirkungsgrad von 20% erschreckt und zu Begriffen wie "absurd viel" verleitet, sei daran erinnert, dass ein normaler Verbrenner im Stadtverkehr auch keinen sehr viel höheren Wirkungsgrad hat.