gondorianer schrieb am 22.02.2020 18:23:
... weil die Abweichungen im Genom z.B. aller Schwarzen untereinander oder Weißen untereinander viel größer sind als die Abweichungen zwischen einem beliebigen Weißen und Schwarzen im Vergleich.
Das ist schlicht falsch. Richtig ist, dass die genetische Vielfalt unter den Schwarzafrikanern normal hoch ist, während alle anderen Ethnien eine deutlich geringere genetische Vielfalt haben.
Das liegt daran, dass Homo Sapiens in Subsaharaafrika entstanden ist, die Schwarzafrikaner also die Nachkommen der ursprünglich größten und diversesten Population sind.
Alle nicht-schwarzafrikanischen Ethnien stammen hingegen von recht kleinen Auswanderergruppen ab und sind durch z.T. rigorose Ausleseprozesse weiter vereinheitlicht worden. Z.B. ist die helle Haut der Kaukasier und die Augenfalten der Ostasiaten in nur ungefähr 5000 Jahren, also ~250 Generationen, entstanden. Das ist evolutionsbiologisch betrachtet extrem schnell und entsprechend extrem muss der evolutionäre Misserfolg der Auswanderer mit auch nur etwas dunklerer Haut gewesen sein.
Umgekehrt gibt es Gen-Varianten, die nahezu ausschließlich bei Schwarzafrikanern auftreten: Z.B. das Gen, dass Sichelzellenanämie verursacht. Sichelzellenanämie verringert die Sauerstofftransportkapazität der roten Blutkörperchen, immunisiert aber gegen Malaria. D.h. die Gen-Variante für Sichelzellenanämie wird überall dort herausgemendelt wo es keine Malaria gibt, sich aber durchsetzen wo Malaria eine größere Bedrohung als Sauerstoffmangel ist.
Weil alle nicht-schwarzafrikanischen Ethnien eine geringe genetische Varianz haben, lässt sich die Ethnie mit Gentests recht gut eingrenzen, die Hautfarbe sowieso.