Knut Knorke schrieb am 22.02.2020 16:38:
Bei Breivik sehe ich das anders. Der handelte meiner Meinung nach sehr rational und strategisch, seiner ureigenen Weltanschauung folgend.
Das Problem ist, dass Breiviks letztendliche Tat nicht wirklich zu seinen detailliert ausgearbeiteten Manifest passt, sondern sich überdeutlich, äußerlich gegen ein Setting richtete, in welchem er als Kind von anderen norwegischen Kindern gemobbt wurde. Sich als großartiger Kämpfer im Kampf der Kulturen zu erklären, überdeckt nur das Minderwertigkeitsgefühl, welches offen sichtbar gewesen wäre, wenn es sich als Racheakt an norwegischen Jugendlichen offenbart hätte. Und das waren zu über 80% seine Opfer: autochthone, norwegische Jugendliche. Deswegen musste sein Rachefeldzug in weltbedeutende Geschichte eingebettet werden, die ihn bei einer bestimmten Klientel als Helden dastehen lässt. Wieder mal im Rahmen des "War on Terror".
Eine narzisstische und antisoziale Persönlichkeitsstörung, die im zweiten Gutachten festgestellt wurde, bzw. eine sich daraus ergebende Psychopathie, passen dazu.