Der Begriff Rasse ist, wie der Artikel eindrucksvoll belegt, seit Jahrhunderten eingeführt. Es handelt sich um eine kulturelle Taxonomie, um keine wissenschaftliche. Lediglich in den 20er bis 40er Jahren wurde versucht, das auf eine (pseudo-)wissenschaftliche Grundlage zu setzen.
Als kulturellen Begriff dürfte so ziemlich jeder seine Meinung dazu haben, was Rasse bedeutet. Ich auch. Es kommt gar nicht darauf an, dass es eine Übereinstimmung über die Begriffsabgrenzung gibt. Das Grundgesetz verurteilt jede Diskriminierung, egal welche Auslegung des Rassenbegriffs dahinter steht. (Jedenfalls solange man dabei die Artgrenze nicht überschreitet und Bonobos zur Rasse erklärt.)
Übrigens hat "Race" im englischen Sprachraum eine andere Bedeutung als "Rasse" im Deutschen. Daher bitte keine US-amerikanischen Kampagnen unreflektiert ins Deutsche übernehmen.
Was im Grundgesetz steht ist gut wie es ist. Ergänzt man um die Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung, ist es perfekt.