Chrysophylax schrieb am 14. Januar 2012 12:01
> So funktioniert das aber nicht, es sind ja festverzinsliche
> Staatsanleihen, also die Zinshöhe von Anleihen, die einmal ausgegeben
> worden sind, bleibt und geht weder nach unten oder nach oben.
Wie es aber funktioniert: D'land und (nicht nur) die Staaten der
Euro-Gruppe müssen Schulden mit Neu-Verschuldung re-finanzieren.
Höhere Zinsen bei Re-Finanzierung machen de facto einen Kredit
teuerer. Das ist vor allem für kurz- und mittelfristige Zinsen
problematisch (müssen schneller re-finanziert werden).
Ein oder zwei Prozentpunkte mögen nicht nach viel klingen, aber wie
jeder Häuslebauer weiss - bei den in Frage stehenden Summen macht
auch Kleinvieh viel Mist.
> Würde man jetzt Deutschland völlig unberechtigt herab stufen, die
> Kurse der Anleihen fallen würden, könnte der solvente Staat quasi mit
> Gewinn seine eigenen Altschulden zurück kaufen.
Ich denke mal, dies wird solange nicht passieren, wie ja _irgendeine_
Anlage für das viele im Umlauf befindliche "virtuelle" Geld ja
irgendwie angelegt, sprich realisiert, werden soll und muss.
Zum anderen, wenn schon der Verdacht aufkommt, dass die
US-Rating-Agenturen konzertiert im politischen Interesse der USA
handeln, dieser Verdacht mit einer Herabstufung der BRD dann
bestätigt werden würde. Die EU also tatsächlich zum Handeln gezwungen
wäre - mit dem Ergebnis, dass die Ratingagenturen ihren Einfluss
verlieren werden ...
Ein erster Schritt wäre, die Ratings dieser Agenturen in finanzieller
und politischer Sicht nicht mehr weiter zu beachten. Insbesondere
diesbezügliche Automatismen abzuschaffen. Z.B. indem man europäische
Rating-Agenturen schafft. Was sicher möglich wäre, da der Handels-
und Finanzumfang im Vergleich zum Dollarraum nicht gering ist. Asien
könnte und würde wohl nachziehen.
Europa und Asien _müssten_ sogar. Asien hat sogar noch mehr zu
verlieren.
Lt. CIA-Factbook ist D'land mit 4,3% (2010) der größte Importpartner
der USA, im Export tauchen EU-Länder gar nicht erst auf. Bei Asien
ist das anders.
Dazu kommt, dass Asien, insbesondere China, grosse Dollarreserven
besitzt.
Die Ammis spielen ein riskantes Spiel. Aus Notwehr könnte sich Europa
und Asien vom Dollar-Markt und insbesondere von deren Rating
abkoppeln müssen. Da der Wert der Währungen nicht nur von deren
Kaufkraft, sondern vor allem vom Tauschverhältnis untereinander
abhängig ist, könnte eine Entkopplung dem Dollar massiv schaden.
Der Wert des Dollars spielt vor allem auf dem Energiemarkt eine
Rolle. Die Bestrebungen, Teile dieses Marktes nicht mehr in Dollar,
sondern in EUR umzusetzen, dürfte eine der Ursachen sein, durch
negatives Rating den Wert des EUR abzuwerten.
"Stell Dir vor, der Handel findet nur noch in EUR statt, Dollars will
keiner mehr haben." So ungefähr ...
> So funktioniert das aber nicht, es sind ja festverzinsliche
> Staatsanleihen, also die Zinshöhe von Anleihen, die einmal ausgegeben
> worden sind, bleibt und geht weder nach unten oder nach oben.
Wie es aber funktioniert: D'land und (nicht nur) die Staaten der
Euro-Gruppe müssen Schulden mit Neu-Verschuldung re-finanzieren.
Höhere Zinsen bei Re-Finanzierung machen de facto einen Kredit
teuerer. Das ist vor allem für kurz- und mittelfristige Zinsen
problematisch (müssen schneller re-finanziert werden).
Ein oder zwei Prozentpunkte mögen nicht nach viel klingen, aber wie
jeder Häuslebauer weiss - bei den in Frage stehenden Summen macht
auch Kleinvieh viel Mist.
> Würde man jetzt Deutschland völlig unberechtigt herab stufen, die
> Kurse der Anleihen fallen würden, könnte der solvente Staat quasi mit
> Gewinn seine eigenen Altschulden zurück kaufen.
Ich denke mal, dies wird solange nicht passieren, wie ja _irgendeine_
Anlage für das viele im Umlauf befindliche "virtuelle" Geld ja
irgendwie angelegt, sprich realisiert, werden soll und muss.
Zum anderen, wenn schon der Verdacht aufkommt, dass die
US-Rating-Agenturen konzertiert im politischen Interesse der USA
handeln, dieser Verdacht mit einer Herabstufung der BRD dann
bestätigt werden würde. Die EU also tatsächlich zum Handeln gezwungen
wäre - mit dem Ergebnis, dass die Ratingagenturen ihren Einfluss
verlieren werden ...
Ein erster Schritt wäre, die Ratings dieser Agenturen in finanzieller
und politischer Sicht nicht mehr weiter zu beachten. Insbesondere
diesbezügliche Automatismen abzuschaffen. Z.B. indem man europäische
Rating-Agenturen schafft. Was sicher möglich wäre, da der Handels-
und Finanzumfang im Vergleich zum Dollarraum nicht gering ist. Asien
könnte und würde wohl nachziehen.
Europa und Asien _müssten_ sogar. Asien hat sogar noch mehr zu
verlieren.
Lt. CIA-Factbook ist D'land mit 4,3% (2010) der größte Importpartner
der USA, im Export tauchen EU-Länder gar nicht erst auf. Bei Asien
ist das anders.
Dazu kommt, dass Asien, insbesondere China, grosse Dollarreserven
besitzt.
Die Ammis spielen ein riskantes Spiel. Aus Notwehr könnte sich Europa
und Asien vom Dollar-Markt und insbesondere von deren Rating
abkoppeln müssen. Da der Wert der Währungen nicht nur von deren
Kaufkraft, sondern vor allem vom Tauschverhältnis untereinander
abhängig ist, könnte eine Entkopplung dem Dollar massiv schaden.
Der Wert des Dollars spielt vor allem auf dem Energiemarkt eine
Rolle. Die Bestrebungen, Teile dieses Marktes nicht mehr in Dollar,
sondern in EUR umzusetzen, dürfte eine der Ursachen sein, durch
negatives Rating den Wert des EUR abzuwerten.
"Stell Dir vor, der Handel findet nur noch in EUR statt, Dollars will
keiner mehr haben." So ungefähr ...