Der Autor lässt keine Zweifel, zu welchem Lager er gehört. Für das Denken und Handeln in seinem NATO-Lager ist seine Argumentation vernünftig, wäre dringend der NATO anzuraten.
Aber seine Narrative können hier nicht akzeptiert werden, vor allem die über die russische Aggressivität. Unter dem Aspekt, dass seit der Auflösung der SU es ausschließlich die westlichen Mächte waren, die sich klammheimlich schrittweise dicht mit für Rußland gefährliche Waffen seiner Grenze näherten und Rußland gezwungen war, darauf militärisch zu reagieren, ist die Bezugnahme auf die Befürchtungen Rußlands, dies beachtet zu müssen, an die NATO akzeptabel, aber nicht für eine objektive Lagebeschreibung. Die gilt auch für die Stationierung von Raketen um Kaliningrad und für die "Krimannexion".
Das hysterische Geschrei der zum Zwecke der Bedrohung Rußlands in die NATO geholten Balten, der Ukraine und Polens über die angebliche Bedrohung durch Rußland als Faktum unkritisch aufzunehmen, wobei das nur die scheinbar günstigste Variante für das Stillhalten der Bevölkerung ist, damit die Herrschaften nicht über den Jordan gehen, ist nur noch lächerlich.
Er will wohl nicht sehen, dass das jetzige Geschrei über den russischen Truppenaufmarsch Rußland davon abhalten soll, den eigenen geplanten Überfall auf die Ostukraine propagandistisch abzusichern und ein Eingreifen Rußlands als Aggression erscheinen zu lassen.
Das kann er seinesgleichen erzählen, aber hier werden es ihm nicht viele abnehmen.