Ich verstehe ja, dass man als Professor stark unter Druck steht, innerhalb des immer enger werdenden transatlantischen Meinungskorridors zu bleiben. Es steht mitunter die Professur und somit Karriere auf dem Spiel.
Trotzdem sollte man die Integrität besitzen, die politisch motivierten Unterstellungen mit Fakten zu belegen, zumindest wenn man ausserhalb des Elfenbeinturms noch ernst genommen werden will.
Zum Beispiel wo jemand wie genau die territoriale Integrität verletzt, dann kann man das auch zu Recht anprangern. Hat Russland einen rechtsextremen Putsch in der Ukraine finanziert, einen Bürgerkrieg gestartet (Ostukraine begann bekanntlich als "Anti-Terror-Operation", wegen friedlicheren Protesten als zuvor in Kiew) und alle möglichen roten Linien überschritten weil man den enorm wichtigen Hafen im schwarzen Meer übernehmen wollte (wovor Russland ein halbes Jahr zuvor explizit gewarnt hat)?
Auch Truppenaufmärsche für drohende Invasionen sind, besonders als Deutscher oder US-Amerikaner, zu belegen, und ich glaub man muss dabei nicht godwin anführen um zu erklären wieso.
Denn wenn man das nicht tut, bleibt es im besten Fall eine Behauptung (die man in den angeführten Beispielen nicht nur problemlos widerlegen, sondern gar das Gegenteil davon beweisen kann): Das zeigt jedem der sich etwas mit dem Thema beschäftigt hat, worum es wirklich geht (Deeskalation ist es offensichtlich nicht), und die Autoritätsperson wird zu einem schönen Beispiel in der bereits als Paradebeispiel für Gleichschaltung bekannten Ukrainekrise.
Karriere vs Glaubwürdigkeit, niedergehende Imperien (besonders wenn, wie das vierte Reich, sie für ihre Aggressivität bekannt sind) sind besonders für die "Eliten" ein Minenfeld. Bisher haben sie am Ende immer mindestens beides verloren ;)