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  • Alterna Tieflos

mehr als 1000 Beiträge seit 15.04.2016

typisch westdeutsche Russophobie

Mann oh Mann, wenn das schon die Meinung der auf Ausgleich und ein gewisses Verständnis russischer Positionen bedachter Teile der politischen Denkschulen Deutschlands ist, dann sind wir echt am Ende. Früher wäre das als glatte Russophobie durchgegangen, jetzt gilt es schon als Stimme der Vernunft.

Daran kann man schön erkennen, in welchem Maß der außenpolitische Verstand der BRD retardiert ist, wie irrelevant wir in dieser Hinsicht geworden sind.

Kein Schimmer von Geopolitik, kein Hauch von Realpolitik, keine Vorstellung von geographischen und historischen Kontinuitäten, kein Verständnis der eigenen Rolle in der Welt, keine Ahnung von militärischen Zusammenhängen, kein Perspektivwechsel, kein Rückgrad - einfach gar nichts.

Baerbock reist nächsten Dienstag nach Moskau. Vermutlich grübelt Lawrow schon seit Tagen, was er mit dieser Person anfangen soll.
Buntstifte bereitlegen? Flyer in einfacher Sprache auslegen? Ein Trampolin aufstellen? Einen Kinderpsychologen hinzuziehen?
Das dürfte eine echte Herausforderung für den erfahrensten Diplomaten der Welt werden - so unendlich weit unterhalb der eigenen intellektuellen Gewichtsklasse agieren zu müssen.

Aber unser politisches Problem beginnt mit unserem akademischen Problem, wie der Artikel beispielhaft zeigt. Hätten wir doch nur ein Zipfelchen preußischer Wissenschafts- und Außenpolitiktradition gerettet und dafür etwas weniger westdeutsche Rheinbundmentalität verinnerlicht, stünden wir heute nicht mit so komplett herunter gelassener Hose da.
Aber es ist wohl zu spät und irreparabel.

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