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Avatar von /Rak
  • /Rak

mehr als 1000 Beiträge seit 26.10.2001

Wenn das, was die Letzte Generation macht, legaler Protest sein soll...

.. dürfen sich dann rein hypothetisch auch ultrakonservative Nazispacken auf die Straßen kleben und auf Autobahnen Staus verursachen, Strommasten umsägen, Pipelines sabotieren und Kraftwerke lahm legen - und zwar so lange, bis deren bescheuerte Forderung nach einem "asylantenfreien Deutschland in den Grenzen von 1937" erfüllt wird?

Dürfen sich dann auch ultrakonservative Christen ankleben und auch Strommasten umsägen und Kraftwerke sabotieren, bis die Gotteslästerung mit einer lebenslangen Haftstrafe belegt und das Grundgesetz streng am Alten Testament ausgerichtet ist?
Dürfen dann auch die radikalen Islamisten genau solche Aktionsformen verwenden, bis die Bundesregierung freiwillig die Schariah einführt?
Dürfen dann Esospinner genau diese Aktionsformen gebrauchen um ein Verbot von sämtlichen Mobilfunkmasten und sämtlichen Oberleitungen in Deutschland damit zu erkämpfen?
Oder gilt hier dann das gute alte "quod licet iovi non licet bovi"?
und es sind wieder mal ein paar Eliten gleicher als die anderen Gleichen? Weil.. ist halt so. Schließlich heiligt der Zweck jedes Mittel.
Aber wenn man hier und der letzten Generation derartige Anschläge zugesteht, im Namen des Guten Kampfes gegen den Klimawandel - wo ist die Grenze für deren Aktionen? Sind dann auch Brandstiftungen wie das Abfackeln von Autos, das Zerstören von Deichen, Falschgeldherstellung oder Wahlfälschungen und ähnliches erlaubt - im Namen des Guten Kampges gegen den Klimawandel?
Ist ja nach Definition der letzten Generation dann auch nur eine "Demonstration"....

Oder stellen sich die Aktivisten solche höchst philosophischen Fragen nach dem kategorischen Imperativ und den Grundsätzen von Rechtsstaaten und ähnlichem gar nicht erst - weil die Antwort möglicherweise Teile der Aktivisten verunsichern können?

Mal im Ernst:
Es gibt genug friedliche und auch tatsächlich gewaltfreie Aktionsformen. Und nicht nur solche wo dann einfach mal "gewaltfrei" als Label drauf geklebt wurde auf Aktionen, die von struktureller und auch tatsächlicher Gewalt nur so strotzen - als würde aus einem Glas voller Gülle einfach dadurch köstliche Marmelade, dass man das Glas nun "ein Glas köstlicher Marmelade nennt" und steif und fest behauptet, dass ja die Sprache die Realität formt und bestimmt.
Es gibt keinerlei Notwendigkeit hier gemeingefährliche Straftaten zu begehen. Würden sich die Aktivisten einfach so auf die Straße setzen (ohne Ankleben) - sie würden sich nicht mal Strafbar machen. Bei einer ähnlich langen Blockade der Straße, wenn man das richtig macht.

Und mir persönlich kommen die Leute der letzten Generation bisschen vor wie - um mal Wilson frei zu zitieren -spätpubertiernde "Revolutionäre", die sich das Bild eines Molotov-Cocktails an die Klotür hängen um sich dazu beim defäkieren mental einen runter zu holen auf die die eigene ach so radikale revolutionäre Radikaliät. Als wäre hier nicht das Übermitteln einer Botschaft - sondern das Aktionsmittel and sich das wichtige am ganzen Protest. Je radikaler und kompromissloser, desto besser der Jakobiner Aktivst der letzten Generation. So scheint mir das zumindest oft, wenn man sich die Äußerungen dieser Leute teilweise anschaut...und ihre an den Haaren herbei gezogene Rechfertigung schwerer Straftaten.

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