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  • JohnGeorge24

mehr als 1000 Beiträge seit 30.06.2015

Der erste Teil des Textes ist Meinung, der zweite Teil recht gute Analyse

Kaum mehr wäre dazu zu sagen, weil, nichts Neues auf Telepolis in dieser Sach', aber, die weltpolitische Lage kommt mir zu kurz. Mir scheint, Telepolis' Autoren scheuen sich, sich damit auseinanderzusetzen.

Der Autor lässt trotz einem, die Lage, meiner Meinung nach, richtig analysierenden Satz, einen Blick in die Zukunft Europa nicht zu.
Wenn der Satz aus Project 2025 Geltung haben sollte, dass Europa für Russland, die USA aber für China 'zuständig' seien, dann ist das Vorgehen der Trump Administration zwar brutal, aber effizient und erfolgversprechend. Raus aus NATO und Schluss mit USAID werden dafür sorgen, dass wir, die Europäer, in extrem kurzer Zeit wehrhaft nach innen und außen sein müssen. Im Norden und Osten gegen Russland im Süden gegen mit Sicherheit rasch ansteigender Migrantenströme aus Afrika, die die schiere Not treiben wird, wie die Kürzungen der Unterhaltszahlungen für Flüchtlingslager um Syrien herum schon einmal gezeitigt haben. So weit so ... gut mag ich nicht schreiben.

Nur, ich glaube das leider nicht. Trump steuert die USA Demokratie in eine Richtung, die im besten Falle autoritär genannt werden kann und hat die Absicht, so scheint es mir, sich territorial auf den kommenden Klimawandel und Resourcenhunger vorzubereiten. Kanada und Grönland sind 'sinnvolle' Ergänzungen und ihre Zusammenarbeit mit den USA kann man mit Vernunftehen gleichsetzen, wenn es friedlich bleibt. Fazit: Trump glaubt, keine Zeit mehr zu haben, um demokratische Willensbildungsprozesse abzuwarten und somit sind autoritär regierte Länder eher Kooperationspartner, als Demokratien, die nörgelnde Minderheiten einbinden müssen und die Rechte des einzelnen über alles setzen.

Für ihn ist, so mein Eindruck, klar, dass Europa, ähnlich wie die USA, mit an das arktische Meer grenzenden Ländern kooperieren muss. Da gibt es nur eines: Russland.
Für ihn dürfte klar sein, dass China auch vor dieser Frage steht und, ähnlich situiert wie die USA, sich nach Norden orientieren muss. Und wieder: Russland.

Russland steht vor noch größeren Veränderungen, als wir uns das hier überhaupt vorstellen können und bekommt alles weggenommen, wenn es nicht stärker und flexibler wird. Es braucht dringend den europäischen Westen, um unabhängig von China zu bleiben. Leider will man sich in Moskau eine sehr enge Zusammenarbeit mit West- und MittelEuropa nur unter eigener Vorherrschaft vorstellen. Die größte Dummheit, die man sich je in Moskau ausgedacht hat.

RearmEurope !?? Quatsch !!

Enable Europe !!

Tja, und bleibt dreierlei zu tun:
Wehrhaft werden, gute Beziehungen zu Russland und den USA aufbauen, denn, die sind nicht vorhanden und China als echten Partner und Systemrivalen verstehen. China und wir sind in einer ähnlichen Lage: Wir wollen Einfluss, nicht aber unbedingt Herrschaft ausüben. Das unterscheidet uns von solch vierschrötigen Typen wie Trump und Putin.
Alles hängt davon ab, ob man in Moskau einen Weg aus dem Krieg findet und endlich die imperialen Pläne aufgibt. Sie dürfen in Moskau nicht auf militärischen Lösungen beharren, sonst wird es unnötig kräftezehrend und blutig und zerreißt Russland, denn sie werden Europa durchaus aufmischen können, aber, die russischen Himmel sind offen, seine Energieinfrastruktur sehr verletzlich und je weiter sie nach Westen vordringen, je schwieriger wird ihre Lage. Müssen die Europäer erst einen Schutzschirm über der Ukraine bis zum Dnjepr aufziehen, erst russische Provokateur aus dem Baltikum vertreiben und vielleicht bis nach Minsk verfolgen, damit man in Moskau zur Vernunft kommt?

Kurz: China sollte den USA Vernunft beibringen, wir den Russen und dann schauen, ob so ein demokratischer Flickenteppich wie Europa mit insgesamt rund 800 Millionen Menschen kreativ genug und effizient genug ist, einem zentral gelenkten China auf wissenschaftlichem, wirtschaftlichem, gesellschaftlichem und diplomatischen Feld Paroli bieten zu können. Dass wir alle Waffen dazu brauchen, um niemanden auf dumme Gedanken kommen zu lassen, wissen wir. Wir müssen unseren Clausewitz WIEDER lesen und die Russen ihn NOCHMALS. Sie haben ihn nicht richtig GEDEUTET.

Nur meine Meinung nach Deutung der öffentlichen Informationslage, zu der die traditionelle Presse zwar viel, aber leider nicht mehr die entscheidenden Beiträge liefert. Die liefert YouTube und wichtige Vorträge aufgeweckter Zeitgenossen vor interessiertem Publikum, aber keine sogenannten Influencer.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.03.2025 09:45).

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