z.B. was seine Wirtschaftpolitik und ihre Folgen betrifft.
'Reagonomics' war damals ein Synonym für den Mangel an Sachverstand
und eine Fiskalpolitik, die alle Folgen für breite Bevölkerungsteile
einfach ignorierte. Der Kreis der Profiteure war von Anfang an
bekannt (und begrenzt). Reagan verteidigte seine Klientelpolitik
damit, daß die breite Bevölkerung schon irgend etwas von dem
Wohlstand abbekommen würden wenn die Geldsäcke sich bis zur monetären
Inkontinenz überfressen haben (den Zustand haben wir trotz
zweistelliger Milliardenbeträge auf den Konten Superreicher immer
noch nicht erreicht. Einziger Unterschied zu damals ist, daß es
keinen Rechtfertigungsdruck mehr gibt, wenn Politiker offen die
Interessen der Begüterten betreiben).
Wenn ich mich recht erinnere, bezeichneten weniger wohlmeinende
Kommentatoren (u.a. George Bush sen.) die Reagonomics seinerzeit auch
als Voodoo-Economics: Zugunsten einer erhofften wirtschaftlichen
Dynamisierung verzichtete Reagan auf zwei wesentliche Prinzipien der
vergangenen Dekaden: Kalkulierbarkeit und Ausgleich.
Ich habe die Nachrufe zum Anlaß genommen, ein paar der damals z.B. in
Newsweek, Scientific American, SZ erschienen Artikel noch mal zu
lesen. Es ist gespenstisch, wenn man sieht, mit welcher Klarheit
Ökonomen seinerzeit Folgen wie Massenarbeitslosigkeit, sinkende
Massenkaufkraft, Belastungen für die Sozialsysteme vorhersahen und
mit welcher Präzision sie manche Entwicklungen beschrieben haben.
Wenn man historische Zäsuren, Paradigmenwechsel als Maß für
politische Größe wählt, dann war Reagan sicher ein großer Präsident.
Wenn man sein selbst formuliertes Verhältnis zu wissenschaftlichem
Sachverstand und die damals ausgesprochenen, wenig schmeichelhaften
Urteile zeitweiliger Weggefährten zugrunde legt, wenn man die
Ergebnisse seiner Politik gegen die diskutierten Alternativen abwägt
- ich würde ihn eher mit einer Naturkatastrophe vergleichen.
microB
'Reagonomics' war damals ein Synonym für den Mangel an Sachverstand
und eine Fiskalpolitik, die alle Folgen für breite Bevölkerungsteile
einfach ignorierte. Der Kreis der Profiteure war von Anfang an
bekannt (und begrenzt). Reagan verteidigte seine Klientelpolitik
damit, daß die breite Bevölkerung schon irgend etwas von dem
Wohlstand abbekommen würden wenn die Geldsäcke sich bis zur monetären
Inkontinenz überfressen haben (den Zustand haben wir trotz
zweistelliger Milliardenbeträge auf den Konten Superreicher immer
noch nicht erreicht. Einziger Unterschied zu damals ist, daß es
keinen Rechtfertigungsdruck mehr gibt, wenn Politiker offen die
Interessen der Begüterten betreiben).
Wenn ich mich recht erinnere, bezeichneten weniger wohlmeinende
Kommentatoren (u.a. George Bush sen.) die Reagonomics seinerzeit auch
als Voodoo-Economics: Zugunsten einer erhofften wirtschaftlichen
Dynamisierung verzichtete Reagan auf zwei wesentliche Prinzipien der
vergangenen Dekaden: Kalkulierbarkeit und Ausgleich.
Ich habe die Nachrufe zum Anlaß genommen, ein paar der damals z.B. in
Newsweek, Scientific American, SZ erschienen Artikel noch mal zu
lesen. Es ist gespenstisch, wenn man sieht, mit welcher Klarheit
Ökonomen seinerzeit Folgen wie Massenarbeitslosigkeit, sinkende
Massenkaufkraft, Belastungen für die Sozialsysteme vorhersahen und
mit welcher Präzision sie manche Entwicklungen beschrieben haben.
Wenn man historische Zäsuren, Paradigmenwechsel als Maß für
politische Größe wählt, dann war Reagan sicher ein großer Präsident.
Wenn man sein selbst formuliertes Verhältnis zu wissenschaftlichem
Sachverstand und die damals ausgesprochenen, wenig schmeichelhaften
Urteile zeitweiliger Weggefährten zugrunde legt, wenn man die
Ergebnisse seiner Politik gegen die diskutierten Alternativen abwägt
- ich würde ihn eher mit einer Naturkatastrophe vergleichen.
microB