Eine Frage die (medial) praktisch nicht gestellt / diskutiert wurde - weil man mutmaßlich gar nicht erst den Fokus, also die Fragestellung, darauf lenken wollte:
Welche Perspektive hätten die Ukraine und die Ex-Sowjet-Satelliten Eurasiens von einer Bindung an die USA (UK und ihrem Satellit EU) und gleichzeitiger Isolierung Russlands (welche vermutlich durch US/die NATO als Bedrohungsszenario zumindest in Teilen erhalten geblieben/bleiben würde)?
Keine!?
Die Ukraine und die Länder der (neuen) Seidenstrasse würden schlicht weiter als Aufmarschgebiet politisch-militärischer Intressen des Westens dienen - nämlich dann gegen den Endgegner: China.
Die einzige Perspektive wäre für diese Staaten (und natürlich auch Europa) eine mehr oder weniger friedliche Koexistenz innerhalb eines gemeinsamen Eurasischen Wirtschaftsraums.
Es wird also nicht wenige eurasische Staaten geben (der Blick geht dann übrigens auch nach Indien/und Afrika), die auf eine solche zukünftige Konstellation und mit Argwohn auf die USA/EU und mit Hoffnung Richtung Russland und China (/Iran) schauen.
Unfreiwillig komisch: Brzeziński geht es ähnlich wie Marx - beide haben unfreiwillig Blaupausen für die Strategien des "Gegeners" konzipiert.
Man könnte meinen, er hat das schon geahnt - die Politik Obamas (in Bezug auf Syrien) hat er ja zum Beispiel nicht getragen und sinngemäß als unnötigen Blödsinn bezeichnet. Da waren nur bereits zu viele Neocons durch ihn selbst ideologisiert. Na ja.
Zu der aktuellen Situation: USA/UK/EU war ca. wohl seit Spätsommer bekannt, dass es zu dieser Entwicklung kommen wird - die Planungen mit Russland waren zuletzt Rückzugsgefechte des Westens.
Russland hat seine Pläne "wenn/dann" unmissverständlich mitgeteilt und der Westen hat bis zuletzt gefeilscht und auf zumindest "nur" eine teilweise Besetzung der Ukraine gehofft und die Gelegenheit genutzt noch seine alten Militärbestände zu verramschen und gleichsam die Entsorgung mit in Auftrag zu geben.
Bidens angeblicher Versprecher war kein Versprecher, sinngemäßes Zitat: "Sie (die Russen) können einen Teil der Ukraine besetzen - ohne Konsequenzen".
(Anmerkung: In wie weit die Ukraine bereits in den letzten Wochen konkret aufgeteilt wurde, bleibt abzuwarten - ab dem Dnpr könnte es zu einer Ausrufung einer "Unabhängigen Republik Novorossja" (z.B. mit Abstimmung durch die Bevölkerung) kommen; und der andere Teil (Westen)? Puppetregierung/-verwaltung von irgendwem. We will see.)
Weiter in der Timeline: Afghanistan und Manchin waren ganz offensichtliche (u.a. monetäre) Vorbereitungen für den Konfikt mit Russland - der wohl für US/EU überraschend kam: man hat sich nach der Wahl Bidnes zunächst vehement auf China (D mit Fregatte Bayern und "völkerrechtswidrigem" Tankstopp) fokusiert um dann bei den NATO-Aufklärungsmanövern in der Ukraine/Schwarzes Meer zu sehen, dass Russland ernst macht. Viel schneller als erwartet. Die Devise der letzten Monate: nothing to loose - verkaufen, verkaufen, verkaufen! (Waffen und deren Entsorgung)
Ach ja: am Montag gab´s `ne '"goldene Brücke" der USA über Macron eingeleitet: Macron sagte sinngemäß, die USA werden Russland entgegenkommen, aber er wisse nicht wie.
Die Antwort kam prompt: die USA haben ihre "Sanktionen'" gegenüber konkretisiert: harte Sanktionen - in etwa in der Ausgestaltung von "Iransanktionen" (also "light") - nur (!!!) bei einer vollständigen (!!!) Invasion der Ukraine. Das war noch vor der Anerkennung!
Michal Evry von der Rabobank hat das gestern kommentiert: gegenüber Russland ist praktisch nichts sanktioniert; alle Rohstoffe werden weiter gehandelt.
(Anmerkung: Wer sich übrigens mal anschaut, wann die Wallstreet verkauft hat: ebenfalls ab Spätsommer/Frühherbst - die Märkte quasi nur noch über die Algos im Futurehandel oben gehalten - während im Kassa bereits Kasse gemacht wurde. Und: wie ist das timingtechnisch bei Rohstoffpreisen gewesen? Food for thought: Die Algos US/USD im Verbund mit UK heute wieder im normalen Modus Operandi.)
SWIFT wurde ja als Druckmittel bereits einige Wochen zuvor durch die USA/EU vom Tisch genommen - mal sehen, ob es dennoch kommt.
Im Fazit steht: die Ukraine und ihre vielethnischen Bürger verraten und verkauft.
Das weitestegehend postive: man hat zuvor die meisten Angriffe angekündigt (wie üblich) und mit dem Westen koordiniert/besprochen - das wird das Thema der letzten Wochen, Tage und Stunden gewesen sein. Größeres Blutvergießen wurde somit verhindert. Bis jetzt.
Die Ukraine und ihre vielethnischen Bürger verraten und verkauft.
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Retrospektiv, u.a.:
Absetzbewegungen (edit):
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Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.02.2022 16:40).