Sumpfig schrieb am 24.02.2022 17:20:
Unter anderen Vorzeichen wäre es als humanitärer Polizeieinsatz oder so ähnlich bezeichnet worden.
Aber mal davon ganz angesehen...
Finde ich gut, was zur Zeit in der Ukraine passiert? Nein.
Gab es eine Alternative zu dem russischen Vorgehen? Offensichtlich nicht.
*ack* Je später Fehler korrigiert werden, um so herber die Konsequenzen. Frei nach Nacharbeit kostet doppelte Zeit und doppeltes Geld.
Ich komme an die Grenze meiner pazifistischen Grundsätze.
Ist nicht dein Fehler, im Artikel werden aktive Politiker genannt, die sich passiv und kollaborierend zum Hauptkriegstreiber US verhielten.
Merkwürdigerweise sind nicht mehr aktive Politiker keine Kollaborateure. Sie wiesen ohne Wichtigtuerei auf die tickende Zeitbombe hin, die 'Sicherheitsstruktur' der EU ohne und gegen Russland. ZB Horst Teltschik, er war als aktiver Politiker weder Pazifist noch Friedensengel. Willy Wimmer hatte sich schon früher aus dem Fenster gelehnt. Stellvertetend für alle erstmal Danke.
Sie waren spät einsichtig für wahre Interessen, aber sie waren es. Sie hielten ihrem Lager den Spiegel vor, die Fake-News-Lawinen, die den Blick für wahre Interessen verhindern sollen.
Zu den pazifistischen Grundsätzen sollte gehören, mit solchen Leuten zusammenzuarbeiten. Auch Arbeiter arbeiten ohne Eigenreibung gut zusammen und gehen danach auseinander; zusammen arbeiten, getrennt leben.
Mir fiel es schwer alte Ex-Politiker für voll zu nehmen, wenn sie in den 90er Jahre im TV-Gesprächsrunde feststellten, Politik sei ein "dreckiges Geschäft" (O-Ton). Jetzt brauche ich sie. Sie schützen meinen Nachwuchs vor den Seelenverkäufern im Bundestag.
Rostislaw Ischtschenko im Radiointerview 2016
>https://linkezeitung.de/2016/09/15/das-ergebnis-von-25-jahren-unabhaengiger-ukraine-ii/
…
Tatsächlich hat heute Russland nicht das Recht, einen Fehler zu machen. Im ersten Weltkrieg konnten wir rechnen, dass hundertausend Tote mehr oder weniger nichts ausmachen, im Bürgerkrieg konnten wir es uns leisten, sechs oder acht Millionen zu verlieren, oder sogar mehr – niemand hat gezählt. Wir konnten jahrzehntelang zählen, wie viele Menschen Russland im Großen Vaterländischen Krieg verloren hat, 12 oder 25 oder 26 Millionen – diese Zahlen sind unterschiedlich und ungewiss. Die Opfer wurden viele Male gezählt, aber die endgültige Zahl ist immer noch unbekannt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion jedoch, nach der demografischen Katastrophe, die alle slawischen, tatsächlich, alle europäischen Republiken der ehemaligen UdSSR traf, haben wir jetzt kein Recht, einen Fehler zu machen. Denn wenn wir nächstes Mal einen politischen Fehler korrigieren müssen, indem wir zusätzliche Ressourcen verschwenden, vor allem menschliche Ressourcen, werden wir weder ein Volk noch einen Staat übrig haben. 140 Millionen sind nichts für das russische Gebiet. Wenn man vom Anfang des 20. Jahrhunderts aus extrapoliert, müssten wir über eine halbe Milliarde haben, d.h.500-700 Millionen hätten gegen Ende des 20. Jahrhunderts auf dem Gebiet des ehemaligen russischen Reiches leben müssen. Diese Menschen gibt es nicht. Wir haben nur 140 Millionen. Unsere natürlichen Ressourcen sind enorm, aber unsere menschlichen, wirtschaftlichen, finanziellen Ressourcen sind eher begrenzt. Wenn man sie mit den Ressourcen der ganzen Welt vergleicht, stellen sie einen kleineren Anteil dar als die Ressourcen des russischen Reiches zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Also ist die Lage kritischer. Daher müssen wir, so schwer das auch sein mag, das Spiel sehr geschickt und genau spielen, weil jeder Fehler fatal sei kann. Ich meine fatal nicht für einen Einzelnen oder eine Gruppe Menschen, es wäre fatal für Russland als Land. Darum sind wir immer noch in der Krise, weil wir es uns nicht leisten können, den Gegner mit toten Körpern zu überwältigen.
…
Ich hatte das nicht vergessen über die Jahre, denn es zeigte den Willen erst kurz vor ultimo riskant zu agieren, um sich zu schützen. Vor wen? Vor der westlichen Hybris, die Forent goergel im ersten Link aufspießte.
__
@Autorin
Danke für den Bericht.