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  • FlinxInFlux

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Re: Glaube ich nicht

Radio Controlled schrieb am 25.05.2021 13:32:

Trump hat die Politik seines Vorgängers in einem Tempo zurückgedreht wie es wohl einmalig in der US-Politikgeschichte war. Zudem hat er Bundesbehörden entkernt (alleine im Außenministerium wurden 2/3 der Leute rausgeworfen) und massenhaft neue Richter ernannt. Die vier Jahre waren politisch gesehen ein absoluter Festrausch für die Republikaner.

und aktuell macht Biden das mit Trumps Politik...

Wenn man das einmal in Gang setzt, bekommt das eine gewissen Selbsterhaltungsdynamik. Auch die Demokraten treten für meinen Geschmack ziemlich selbstgerecht auf.

Und Trump war mit Sicherheit nicht für alle Republikaner ein Festrausch und von Trump wird nicht viel mehr bleiben als eine extrem gespaltene Nation deren politische Lader nicht mehr zu Kompromissen bereit sind. Trump hat den Niedergang der USA deutlich beschleunigt... ob das nun gut oder schlecht ist, das ist ein anderes Thema.

Solche Prognosen wage ich nicht. Tatsache ist aber, dass er hinter all dem sonstigen Bullshit "astreine" republikanische Politik gemacht hat bzw. eine solche ermöglicht hat. Damit war er fast so erfolgreich wie Reagan seinerzeit.

Es ist aber gut möglich, dass trump aber tatsächlich Dinge falsch gemacht hat, die nicht mehr zu reparieren sind. Dazu zähle ich seine Vernichtung des TPP-Abkommens, was China erst in die Lage versetzte die nun weltweit größte Freihandelszone zu gründen - ohne die USA. Alleine dafür sollten ihn die US-Bürger in die Hölle schicken.

Das ist auch der Grund, warum es vielen so schwer fällt, sich von dem Mann zu lösen. Insgeheim wissen sie, dass solange Trump am Leben ist, sie kaum eine Wahl ohne ihn gewinnen können. Insofern ist ihr aktuelles Verhalten nur folgerichtig.

Verständlich aber sicher nicht richtig... der Personenkult "Trump" wird den Republikanern auf Dauer großen Schaden zufügen.

Ja, sicherlich. Das ist alles andere als nachhaltig. Vor allem haben die "Trumpisten" nur einen sehr eingeschränkten Wählergruppen zugriff. Der Grund warum Trump so erfolgreich war, lag nicht zuletzt an seiner sagenhaften Mobilisierung. Da haben 2016 Leute für ihn gestimmt, die alle Wahlkampfstrategen und Meinungsforscher schon längst abgeschrieben hatten.

Noch 2 Jahre zuvor hatte ich hier bei TP geschrieben, dass die Republikaner ohne fundamentale Änderungen an ihrer Einwanderungspolitik auf absehbare Zeit keine Wahlen mehr gewinnen können - nämlich aufgrund der demographischen Entwicklung. Ich hatte (ähnlich wie beim Brexit) massiv unterschätzt, wie mobilisierend es für manche Minderheiten sein kann, bei Wahlen gegen etwas zu stimmen. Gemeinhin schreibt man Trumps Sieg dem Umstand zu, dass sich seine Anhänger vielmehr gegen Clinton als für ihn ausgesprochen haben.

Das sollte allen Politikern in Zukunft eine Lehre sein.

Flinx

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