Der einzige Realitätsverlust scheint mir hier beim Autor dieses Artikels vorzuliegen:
Das "Wahlmännersystem", von dem er profitierte, hat einen rassistischen Ursprung
Nein. Und diese krude Behauptung wird auch nicht richtiger, wenn der Autor dies mit einem ebenso falschen Meinungsartikel zu untermauern sucht.
Die Wahlmänner an sich sind zwar aus der Zeit gefallen und man könnte sie sich sparen, ohne am System etwas zu ändern, da sie nur die entsprechenden Stimmen der einzelnen Mitgliedsstaaten repräsentieren, aber sie sind natürlich nicht "rassistisch" sondern Ausdruck des föderalen Systems, so wie auch die Besetzung unseres eigenen Bundesrates. Oder dem EU-Rat und dem EU-Parlament. Ähnliches gilt auch z.B. für die Schweiz - oder will der Autor jetzt den Schweizer Kantonen ebenfalls Rassismus unterstellen?
Es geht schlicht darum, dass sich auch bevölkungsschwache Staaten in diesem Bund ausreichend repräsentiert sind - macht man dieses Zugeständnis nicht, haben sie keinen Grund freiwillig bei dieser Staatsidee mitzumachen.
Die Republikanische Partei scheint dem nunmehr zum Ex-Präsidenten gewordenen Trump aber trotz dieser schweren Wahlniederlage auch vier Monate nach dem Machtwechsel mehrheitlich weiter hörig zu sein
Auch hier muss man berücksichtigen, dass es Trump trotz Niederlage geschafft hat etwa 10 Mio. Stimmen mehr zu holen, als noch 2016, als er gewann. Er hatte somit mehr Stimmen als je ein abgewählter President vor ihm. Er ist also für die Partei durchaus ein Zugpferd, das viele Wähler mobilisieren kann - sollte Biden in den nächsten Jahren seine Wähler enttäuschen, steht zu vermuten, dass er sein eigenes Rekordergebnis nicht wiederholen kann, wohingegen des Trump-Lager immer behaupten kann, mit Trump wäre das alles besser gelaufen.
Natürlich nicht für das FBI: Die Behörde hatte vorab mehrmals, aber scheinbar nicht vehement genug auf die Möglichkeit eines solchen "Aufstandes" hingewiesen. Dennoch hatte die Kapitol-Polizei den Eindringlingen kaum etwas entgegenzusetzen.
Also die Bundesbehörde, die letztlich Trump unterstand, hatte gewarnt.
Die Kaptol-Polizei, die letztlich der Sprecherin Pelosi (Democrats) untersteht, hat die Füße still gehalten - wie auch die Polizei der Stadt Washington die der Bürgermeisterin Bowser (Democrats) untersteht ....
Wollte man es hier zu einer Eskalation kommen lassen, die man anschließend politisch ausschlachten kann?
Trotz der verhältnismäßig laschen Reaktion der Ordnungskräfte auf die gewalttätigen und teilweise bewaffneten Demonstranten, ...
Nein. Die Demonstranten waren unbewaffnet.
Wer hingegen der zivil gekleidete Sicherheitsmann war, der die unbewaffnete Demonstrantin im Kapitol ohne Vorwarnung erschossen hat, ist nach wie vor nicht bekannt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.05.2021 16:34).