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  • observer3

mehr als 1000 Beiträge seit 31.12.2005

Chomsky unterschätzt den entscheidenden Faktor der Überbevölkerung.

Die Menschheit hat durch Wissenschaft und Technik alle Fesseln gesprengt, welche in der Natur die Populationszahl einer Spezies in einem ökologisch verträglichen Rahmen halten:
Die allgemeine und besonders die Säuglings-Sterblichkeit wurde durch medizinische Maßnahmen drastisch gesenkt, ohne dass andere, die Bevölkerungszahl regulierende Maßnahmen ergriffen worden wären. Gleichzeitig wurde durch medizinische Maßnahmen die durchschnittliche Lebenserwartung deutlich verlängert. Ergebnis war in den letzten 50 Jahren eine nahezu Verdopplung der Weltbevölkerung. Und sie wächst weiter.
Die Menschheit frißt sich durch die Ökosysteme der Welt, so wie Käfermaden durch ein riesiges Waldgebiet. Ist alles weggefressen, werden die Maden wie auch die Käfer sterben.

Es ist ein riesngroßer Unterschied, ob 1 Mrd Menschen die Ökosysteme belasten, oder wie derzeit fast 8 Mrd und demnächst 10 Mrd.
Wissenschaftlich/technische Errungenschaften machen das Leben sicherer, angenehmer und länger. Niemand wird darauf verzichten wollen. Ganz unabhängig vom jeweiligen Gesellschaftssystem.
Der Kapitalismus produziert auf Teufel komm raus um Profit zu generieren. Im "real exisiterenden Sozialismus" sprach man von der "Entwicklung der Produktivkräfte", welche ebenfalls der ganzen Bevölkerung mit vielen Produkten ein angenehmes Leben bereiten sollte.
Dagegen ist eigentlich auch nichts einzuwenden, solange dadurch nicht die Ökosysteme, Lebensgrundlage für die Menschheit, geschädigt und zerstört werden.

Man muss sich entscheiden: Entweder 10 Mrd Menschen leben mit einer Schüssel Reis am Tag in Bambushütten (krass gesagt). Oder man trifft vernünftige Massnahmen, die Weltbevölkerung auf langfristig max. 1 Mrd zu begrenzen, die dann ein angenehmeres Leben mit Technik führen kann.
Letzteres hätte man spätestens zu Zeiten des Club of Rome machen sollen, als die Weltbevölkerung noch halb so groß war wie heute. Eine weltweite 1-Kind Politik hätte die damalige Weltbevölkerung dann bis heute mehr als halbieren können.
Auch heute wäre das theoretisch noch möglich. Mit einer 1-Kind Politik liesse sich die Weltbevölkerung in 3 Generationen (ca. 90 Jahre) um den Faktor 8 senken. Es bräuchte ein globales Sozialprogramm zur Versorgung der dann vorrübergehend überdurchschnittlich vielen Alten.

Wenn so etwas nicht gemacht wird, dann laufen wir in den kommenden 5-8 Jahrzehnten unweigerlich auf eine gewaltige globale Katastrophe zu, ganz unabhängig von den politischen Systemen.
Alles wird dann gleichzeitig eintreten:
- Kollaps der Weltwirtschaft, Versorgungsengpäße und Hunger
- Zusammenbruch von ganzen Ökosystemen: Trockenheit, zu wenig Nahrungsproduktion, zu wenig Trinkwasser, ...
- Kollaps der politischen Systeme und Regierungen. Chaos.
In einer solchen Situation wachsen Irrationalität und Aggression. Da werden dann irgendwann auch Atomwaffen zum Einsatz kommen. Da hat Chomsky sehr wahrscheinlich Recht.

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